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  • blättrer

422 Beiträge seit 12.02.2016

time to say goodbye

Ein grosser Schritt für mich, ein kleiner für die Menschheit....

Ein vergleichsweise harmloser und gut geschriebener Artikel ist nun der Anlaß, mich von telepolis zu verabschieden und von der lebhaften und tatsächlich weitgehend unzensierten Community im Forum. Warum...

Meine Geschichte wiederholt sich. 2014 habe ich meine letzte ZEIT gekauft. Zu anstrengend, unter all dem widerlichen Dreck und Putinkarrikaturen in giftgrün-türkis noch die gute journalistische Arbeit herauszusuchen.

Die Gründe kondensieren auf den einen Punkt "Zeitverschwendung". "Resourcenverschwendung". Zeit, Energie, Herzblut. Kosten-Nutzen-Abwägung.

Walter van Rossum hat (hier auf telepolis, glaube ich ca 2015) einmal geschrieben, er sei nur noch ein "Leser zweiter Ordnung". Das ist ein sehr kluger Satz. Damals im Kontext der Ukrainekrise. Ich dagegen muß meine Zeit besser nutzen. Ich brauche Informationen. Aus erster Hand, bzw. eingeordnet von kompetenten Leuten, deren journalistische oder fachliche Kompetenz ausser Frage steht.

Thema Journalismus - der Hauptgrund meiner Entscheidung.

Die Entscheidung, hier Schluß zu machen, kann ich genau an einer Stelle festmachen.

In nicht wenigen Fällen lag der Mediziner Lauterbach aber derart daneben, dass er selbst erheblich zu Verwirrung und Fehlinterpretationen beigetragen hat.

Jetzt müßte eigentlich die Causa Lauterbach beginnen. Dagegen beginnt

Bei einer Pandemie handele es sich um eine komplexe Krise

ein kleines, unwichtiges Allgemeinplätzchen.

Lange genug habe ich ertragen, dass Strukturen hinter unserer Politik - woher stammen Entscheidungen, wie kommen sie zustande, wer arbeitet eigentlich Themen aus, wo seit 1990 oder noch früher kontinuierlich Kompetenzen aus den Ministerien weggespart werden, ausgelagert und eingekauft werden --- dass nach diesen Strukturen nicht gefragt wird. I.G. werden engagierte Leute verhöhnt und beschimpft. Als Gesellschaftsfeinde gebrandmarkt.

Wie kann man denn allen Ernstes von Spahns

Unvermögen als Krisenmanager

sprechen? Der Mann leistet hervorragende Arbeit!!! Peitscht nach 30 Jahren erfolglosen Bemühungen in 6 Monaten einen völlig neuen Impfstoff durch die Zulassungen. Verschafft Kliniken beste Renditen durch Bettenstreichungen. Der stern schätzt die Gewinne der Pharmabranche auf 1000 $.
Pro Sekunde.
Verkehrsminister, Gesundheitsminister, VerteidigungsministerIn,.. sie versagen doch nicht. Das ist ihr Job, den sie auf hervorragende Weise ausfüllen.

Lauterbach, Jens Spahn und mit Sicherheit zahllose andere Minister und Politiker stellen sich bei näherer Betrachtung nur als verlängerter Arm von Bertelsmann Stiftung, industriellen und Wirtschaftskreisen, ThinkTanks usw dar. Lauterbachs Agenda, das Gesundheitssystem systematisch zu ruinieren, 50 % der Krankenhäuser zu schliessen -- Jens Spahn, dessen Ministerium nicht einmal über die rudimentären zahlen verfügt, um überhaupt grundlegende, statistische Aussagen über diese Pandemie zu machen --- und gleichzeitig mit seinen "Anreizen" die Intensivstationen um ca 15 - 18 % reduziert (in der "größten" Pandemie ever...) ---
Jens Spahn, der schon 2009 als Leiter der CDU-Fraktion im Gesundheitsausschuss das Gesetz durchgebracht hat, dass mRna-Impfstoffe nicht mehr als Gentherapie bezeichnet werden müssen - durch hinzufügen des Nebensatzes "soweit es sich nicht um Impfstoffe handelt" --

..und hier ist noch nicht einmal die Rede vom Verkehrsministerium - dem Politikerbordell für die Autoindustrie schlechthin – Dass Andreas Scheuer die gesamte Periode im Amt bleiben konnte, ist eine Bankrotterklärung für die gesamte deutsche Medienlandschaft.

Ein riesiger Abgrund, der von der gesamten deutschen Presselandschaft ausgeleuchtet werden MUSS. Aber: Fehlanzeige. Null. Nichts. Und eben hier - wo es bei der Ernennung von Lauterbach als Minister SOFORT kommen müßte - NADA.

Ulrike Beck "Das Guttenbergdossier"
Eine akribische Recherche die genau diese Arbeit macht. Vergessen. Versunken.
Hausaufgaben - schon aus dem vorigen Schuljahr: Wie kam Macron ins Amt (bitte nichts von "Wahlen" erzählen). Wie werden Cem Özdemir, Annalena Baerbock gefördert und von wem? Mal bei Ulrike Beck reinschauen...

Ganz kurz muß auch die Aussenpolitik hier Platz finden.

Krimbesatzers Wladimir Putin

Für einen Redakteur, der in Venezuela am Puls imperialer Eingriffe durch die Supermacht saß, ist dieses Niveau (nicht der Standpunkt an sich - sondern das Niveau) indiskutabel. Der Status der Krim und die Bewertung wie sie zu russischem Staatsgebiet wurde, läßt sich nicht mit einer Verbalbeleidigung und einem flapsigen Sidekick an die Leser abhandeln.

Thema Journalisten selbst:

Jeeetzt.
Der Paukenschlag kam 2012 mit Uwe Krügers Dissertation Meinungsmacht. 2014 landesweit verbreitet durch Die Anstalt. Auch Uwe Krüger steht auf den Schultern von Riesen - Noam Chomsky et al. hatten schon vorher verschiedene Beobachtungen formuliert - z.b. die Indexing Hypothese.
Es folgten Bücher wie Ulrich Teuschs "Lückenpresse", aktuell gibt es (wieder) ein neues Buch von Michael Meyen, der Krüger und Chomsky aufnimmt und auf unsere aktuelle Situation zuschneidet.

Zusammengefasst: Es gibt keine Ausrede mehr für einen Bildungsbürger, der in den Medien leitende Stellung innehat, auch nur eins der Schlagwörter selbst zu verwenden, die sich wie ein Giftstachel in der Debatte festsetzen und sich wie ein Virus im Wirt auf Kosten desselben ausbreiten.
Querdenker. Covidiot. Verschwörungsxxxxx. Xxxxxxleugner. Antisemit. Neurechts. Impfgegner. xxxxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxxxx xxxxxxx
Austauschbare Begriffe. Vergiftet. Absolutes NoGo für jeden, der Journalismus betreiben will. Vermint.
Dankbar kann ich dagegen gleich meine Auswahl in den Medien treffen und bei Verwendung solcher Begriffe mich von diesem Medium abwenden. Unseriös.

Auch hier:
Es zeugt von einer ungeheuerlichen Naivität, auf solche Begriffe hereinzufallen, sich vor einen propagandistischen Karren spannen zu lassen - und nicht einmal Geld dafür zu bekommen....
Es wäre Pflichtprogramm, sich die Videos von Rainer Mausfeld anzusehen. Das ist jedem zuzumuten, der mal eine Oberstufe von innen gesehen hat.
Und nicht auf jede Strategie der Spaltung hereinzufallen und jeder Steuerung der Massen hinterherzulaufen und jede Zersetzung von gesellschaftlichen Engagement mitzubetreiben.

Allein das Kanzleramt besitzt 450 hochbezahlte PRBerater, die nichts anderes tun, als dafür zu sorgen, dass die Gedanken der Bundesregierung in unsere Köpfe Eingang finden (Meyen 2021). Weitere Stäbe in jedem Ministerium und in jeder Landesregierung. Jedes größere Unternehmen besitzt eine PR-Abteilung. Jede Branche eine Profilobby. Es geht um Milliarden bis Billlionen insgesamt.
Alle diese Heerscharen von Werbern, Verkäufern, Propagandisten, Verbrechern und Lügnern bauen auf ca 100 Jahre Wissen und Erfahrung, die nicht erst mit Bernays "Propaganda" beginnen - und mit dem Tod von Magda und Josef Göbbels nicht enden.

Das Ganze findet in einer Gesellschaft statt, die seit 20 – 30 Jahren mehr und mehr auskristallisiert. In der die gesellschaftliche Mobilität immer mehr gegen Null geht. Auch hier: Es gibt ungeheuer viele und gute Forschungsarbeit dazu.
Bleiben wir mal b ei der Journalistenklasse. Eine sich selbst wiedergebärende Gruppe, kochend im eigenen Saft. Bezüge zum Rest der Gesellschaft Fehlanzeige. Klebrige Nähe zur Macht. Das ist der Befund aller soziologischen Untersuchungen. Stellvertretend sei hier Michael Hartmann genannt, der sich verständlich und leicht zugänglich in Videoformaten äußert. Gleich wie Aladin El-Mafaalani, ein Soziologe jüngeren Datums.

Mit diesen Befunden wundert es nicht, dass immer die gleiche Meinung, der gleiche Haltungsjournalismus, die gleiche Sozio-Kultur in den deutschen Medien rauf und runter gekäut wird. Die gleichen Schlagwörter, Schimpfwörter.

Berichterstattung über das neue Kabinett? Nope. Wo man hinguckt, Panegyriker. Ich liebe dieses Wort aus dem Wüstenplaneten…Lobredner. Und damit schließt sich der Kreis wieder bei Karl Lauterbach und der nicht gemachten journalistischen Arbeit und Recherche über die politische Klasse in Deutschland.

Was wir brauchen, sind ganze Berufsgruppen, die sich der Tiefenindokrination unserer Gesellschaft bewußt sind, sie reflektieren, sich ihr entziehen und aus der so entstehenden kritischen Distanz sich auf die wesentlichen Punkte konzentrieren können.

Die journalistische Klasse hat sich als Ganzes als zur Selbstkritik unfähig erwiesen. In Abwehr der berechtigten Kritik ist sie nunmehr in totalitärer und faschistischer Manier angekommen und hat sich darauf verlegt, Millionen von Menschen unserer Gesellschaft auszugrenzen, zu diskriminieren, mit de-facto- Berufsverboten zu belegen – sie gesellschaftlich zu töten. Dabei feuern sie sich noch gegenseitig an und überbieten sich dabei. Damit nicht genug, treiben sie sogar die Regierungen Deutschlands mit ihren Mistgabeln vor sich her und hetzen sie zu einem Krieg gegen die eigene Bevölkerung auf.
„Ungeimpfte unerwünscht“
„Impfen = Freiheit“
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In der Stuttgarter Internetzeitung Kontextwochenzeitung.de verwischt sich der Unterschied zwischen Redaktion und den nach Selbstjustiz rufenden Kommentaren.
Und damit nicht genug, werden die, die auf die Parallelen zu unseren dunkelsten Zeiten voller Sorge hinweisen, als „Rechte“, „Holocaustverleugner“ … beschimpft. Man kann mit Sicherheit intellektuell nicht niedriger fallen.

Weil es sich hier um hochintelligente Leute handelt, die in anderen Dingen einen ausgeprägten inneren Kompass besitzen befällt mich bei diesem Schauspiel ein tiefes Grauen. Wenn das bei diesen möglich ist – was kann denn dann noch alles passieren??
Antwort: Alles.
Und deshalb habe ich Angst.

In der Zwischenzeit begebe ich mich auf die Suche
multipolar-magazin.de
nachdenkseiten.de
ovalmedia
reitschuster.de

letzterer wird vermutlich nur eine Zweckgemeinschaft auf Zeit sein.

Damit also Leben sie wohl, ein gute Zeit, ab und zu tauchen ja einzelne Artikel bei multipolar in der Leiste auf.

Viele Grüße

Blättrer

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