Dass der Kommentar, oder soll ich sagen Agitprop-Versuch, mit dem Inhalt des Artikels kaum etwas zu tun hat, ist noch sein kleinster Fehler. Anderen Begriffsbeliebigkeit vorzuwerfen und dann selbst wie ein billiger Jakob die Rechte als die neue Linke anzupreisen ist schon reichlich unverschämt.
Da wird alles verwurstet, Dinge zusammengeworfen, die nicht zusammengehören, aber für Rechte etwas gemeinsam haben. Einstieg mit einer angeblichen 'de facto'- Einsperrung der Deutschen plus plus, Querschlägerei, die an sich unpolitische Fakten negiert, weiter mit '-zig Millionen am Stock' Gehenden, weil 'keine bezahlbare Wohnung' Findenden, schliesslich abrupter Übergang zu dem zu rechtem Leidwesen gerade nicht so aktuellen Asylthema, in der Bezeichnung 'Hungerleider' dezent Schuldige benennend.
Es folgt ein Abschnitt mit scheinökonomischem Inhalt, der aufgrund der Wortwahl kapitalismuskritisch anmutet ohne es auch nur im Geringsten zu sein. Geschickt untergebracht das ganze Arsenal an Reizvokabeln - 'bei uns heisst es dann EU und Euro' -, inhaltsfrei. Für diejenigen, dies wissen wollen, klärt ein Blick ins AFD-Parteiprogramm auf, was die Rechte ökonomisch denkt. Nichts, was am Stock gehenden 'Deutschen' helfen würde.
Insgesamt ein routiniert montiertes reaktionäres Wortgeklingel mit Null Nährwert. Geschickt werden alle rechts bespielten Themen angesprochen und oberflächlich miteinander verknüpft, ohne den 'Ausweg' aus der beklagten Misere explizit zu benennen. Der Rezipient soll glauben, er sei selbst drauf gekommen. Das erhöht den psychologischen Effekt beträchtlich.
Nowak stellt, um noch kurz auf den Artikel selbst zu kommen, im Grunde eine Binse fest, die bürgerliche Offenheit nach rechts. Denn auf die Rechte kann sich das Bürgertum verlassen, den Kapitaleignern wird kein Haar gekrümmt. Sein 'Rat' an die AFD zwecks politischer Integration auf offene EU-Feindlichkeit zu verzichten, brächte allerdings in Deutschland nichts. Geschichte wiederholt sich nicht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.05.2021 21:27).