'nuff said.
Meine Frau schaut sich regelmäßig Sally's Blog an, wegen der Koch- & Haushaltstipps. Es ist aber klar, dass Sally (die unweit von uns wohnt) im Grunde eine Dauerwerbesendung betreibt. Auch die anderen "Influencer" betreiben Dauerwerbesendungen. Wer das weiß, kann das auch richtig einordnen. Die Jungs und Mädels, die sowas machen, verdienen damit ihr Geld und manche nicht einmal zu knapp. Keine Ahnung, wie die Werbeindustrie dazu steht: die Blogs sind jedenfalls für die Hersteller der beworbenen Produkte und Dienstleistungen ein Segen, weil sie i.d.R. durch sympathische "normale" Personen beworben werden und, je nach Stil, auch angenehm unaufdringlich sind. Also der krasse Gegenentwurf zur knallig lauten und nervigen Werbung im klassischen Sinne. Und das funktioniert nicht einmal schlecht, sonst wäre das Format wieder ausgestorben.
Ja, die Tipps, die funktionieren tatsächlich. Die funktionieren auch dann, wenn man nicht die beworbenen Geräte verwendet. Es ist aber wie mit der guten Freundin oder dem Kumpel: die sind unbewusst auch Werbende, wenn sie ein Produkt weiterempfehlen: "Die Motorsäge von ABC, damit kann man beindicke Äste in Nullkommanix durchsägen. Wartungsarm ist sie auch noch!"
Die Influencer haben diesen Mechanismus erkannt und verdienen eben damit Geld oder können kostenfrei diese Produkte nutzen. Und wenn jetzt die Bloggerin regelrecht "eingeladen wurde", um eine Dienstleistung zu testen, dann ist das im Grunde auch in Ordnung.
Nur: es darf halt niemand erwarten, dass diese Tests fair, neutral und ergebnisoffen durchgeführt werden. Das widerspricht der Natur der Sache. Ich les' aus dem Grund auch keine Spieletests in Gaming Magazinen, weil die i.d.R. "gekauft" sind, entweder durch exklusive Vorabversionen oder durch simple Erpressung, dass es gar keine Vorabversionen mehr gibt, wenn der Test nicht das Produkt in ein positives Licht rückt.