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Avatar von firedancer
  • firedancer

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2001

Und das übliche Geschreie mal wieder.

In einer Gesellschaft, die ihre Produktivität -glücklicherweise- ständig erhöht, muss der dann hergestellte, übelflüssige Müll mit immer perverseren Methoden in den sogenannten Markt gedrückt werden.

Genau. Die schieben hinten die Produkte rein und du musst kaufen, ob du willst oder nicht, sonst fallen sie dier auf die Füße, und dabei kommst du mit dem Kaufen nicht mehr hinterher. Armer Kerl.

Worum ging's hier eigentlich? Ach ja. Um Reisen nach Dublin. Voll das überflüssige Produkt. Hotels und Pensionen sollten sich schämen, dass sie überhaupt Zimmer anbieten *lol*

Was produziert eigentlich deine Firma für einen Müll? Kühlschränke? Kaffemaschinen? Elektromotoren? Kochtöpfe? Klappbetten? Kugellager? Gartenzäune? Staubsauger? Ja, alles nur Müll. Wer braucht das schon. Die Kunden sollten es nicht nur machen wie ich - d.h. einfach nur kaufen, was man tatsächlich auch braucht - sondern grundsätzlich gar nichts mehr kaufen. Dann kannst du an deinem Schreibtisch sitzen oder in deiner Maschinenhalle und Däumchen drehen. Dann erübrigt sich das auch mit den Einnahmen und damit mit deinem Leben. Hältst du das für besser?

Es blieb aber die gleiche Indoktrination.

Tatsächlich. Kennt ja jeder am eigenen Leib: Sobald irgendwo Coca-Cola-Werbung läuft, rennen wir ja alle geradezu in den nächsten Laden und kaufen das. Is klar. Voll die Indoktrination. Bist du derart anfällig für Werbung, ja? Dass du statt schlicht und ergreifend den Fernseher aus zu machen Hasspostings schreibst? Was ist so schwer daran schlicht und ergreifend nicht hinzusehen, den Fernseher auszumachen, die Werbezeitungen in den Müll zu werfen? Indoktrination ... Bedaure, aber Werbung läßt durchaus einen Widerspruch zu. Mindestens, in dem du die Augen zu machst oder weg siehst.

"Kauf 2, krieg 3!" "Kauf jetzt, zahl morgen!" "Wenn sie jetzt anrufen, bekommen sie das Klopapier für den Dreck umsonst". B-)

Wirtschaft hat längst nicht mehr den Anspruch die Menschen mit dem zu versorgen, was sie benötigen, oder sich wünschen.

Sei nicht naiv. Wirtschaft ist das System, welches sich im Wechselspiel des Handels unterschiedlicher Menschen herausbildet, wenn diese Waren und Güter austauschen. Wirtschaft ist keine Organisation, kein idealistischer Plan, sondern lediglich ein Phänomen der Realität. Wirtschaft per se hat demnach auch kein Ziel. Dass hier - wie bei jedem solchen System - Eigendynamiken auftreten, die zu Effekten führen, die weit über deine Idealvorstellungen hinaus reichen, ist sonnenklar. Ändern kannst du das nur durch ein ganz starres Korsett an Regelungen. Und du wärst vermutlich der erste, der schreien würde, käme jemand auf die Idee, solche zu etablieren. Das nämlich würde dir vorschreiben was du zu nutzen und zu verbrauchen hast und was nicht.

Es ist immer mehr die Kampfarena von Plutokraten. Diese nutzen natürlich alle Mittel, wie 'Divide-et-Impera' Chaos, Krieg und Hetze aller Art, um dem geneigten Konsumenten das Nachdenken ab zu gewöhnen

Genau. Ist ja bekannt, dass Aldi Krieg führt und Lidl in sozialen Netzwerken "Hetze aller Art" verbreitet. Was für ein grandioser Quatsch. Bedaure, ob Erdogan seinen Staat zu einer Diktatur umbaut oder nicht, und ob ein Trump irgendwo eine Mauer baut interessiert diejenigen, gegen die du da hetzt, kaum. Es betrifft sie nämlich genauso wenig direkt wie es dich betrifft. Die Welt ist ein bischen komplexer, mein kleiner Möchtegernpotestler. Diese Welt ist nicht deswegen so wie sie ist, weil irgendwo eine Hand voll "Plutokraten" bestimmen, welche Gestalt deine Müsliverpackung haben und in welcher Farbe dein Auto lackiert sein soll. Diese Welt ist so wie es ist, weil Milliarden kleiner wie großer Giftzwerge raffen und schachern und sich für nichts zu schade sind, wenn es nur dem eigenen Vorteil dient. Dadurch entsteht genau diese Eigendynamik, die wir in der Realität feststellen - und die problematisch ist.

Man hätte ja die Produktivitätssteigerung dazu verwenden können, sinnlose Arbeitszeit zu verkürzen.

Hätte "man". Wer ist "man"? So lange Menschen selbst darüber entscheiden, wofür sie ihre Arbeitszeit einsetzen, oder woran irgendwelche Mitarbeiter arbeiten, gibt es kein "man". Es gibt keine übergeordnete Kontrollinstanz. Das könnte auch keine leisten. Wo etwas sinnlos ist und wo nicht ist nämlich nicht bestimmbar: Fragst du dazu drei Leute bekommst du fünf verschiedene Antworten.

Du willst uns die Welt erklären? Bitte, erkläre uns doch einfach mal, wie wir unsere Gesellschaft organisieren sollen. Werbung sollte dabei verboten sein, wie es scheint. Gut. Produkte sollen also nicht nach belieben entwickelt und verkauft werden, sondern nur wenn diese "sinnvoll" sind. Bitte erkläre doch mal: Wer soll darüber entscheiden? Wie soll jemand die produzierten Waren verkaufen, wenn er sie nicht bewerben darf? Und vor allen Dingen: Wie sollen sich massenweise Menschen wirtschaftlich engagieren, wenn sie selbst dadurch keinen Vorteil haben? So sind nämlich die Menschen: Sie engagieren sich nur für sich selbst. Idealisten sind in der Minderheit und vom Rest genau wegen ihrer Einstellung verhaßt. Ich bin gespannt auf deinen Gegenentwurf!

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.01.2018 15:36).

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