Der Artikel ist sehr oberflächlich und dadurch ohne wirklichen Mehrwert für die Leser. Informiere mich auch gerade bzgl. Solaranlage. Deswegen möchte ich was wichtiges was mir dabei aufgefallen ist hier posten.
Warum ist der Strom in Deutschland so teuer? U.a. weil erneuerbare Energien gefördert werden.
Damit das ein Privatmann das vernünftig realisieren kann, braucht er:
- Ein eigenes Haus, was nicht zu sehr von Nachbarhäusern, Bäumen, etc. verschattet wird. Das kostet viel Geld.
Egal wo ich aber hinschaue, werden meist deutl. höhere Häuser als die direkten Nachbarhäuser gebaut oder auch Häuser verlängert, die auch durchaus höher sein können. Also immer häufiger kann es passieren, dass die eigene Solaranlage nachträgl. verschattet wird. Hierfür gibt's nicht wirklich einen Ausgleich.
(Dazu kommt: Leider haben viele Häuser keine ausr. stabile Dachkonstruktion um Solar draufzupacken _und_ die immer höhere Schneelast auszuhalten -> zusätzl. Kosten.)
- Geld für die Solaranlage und viel Eigenverbrauch. Zu kleine Solaranlage heißt höhere Kosten pro kWp und zu große Solaranlage heißt logischerweise auch Mehrkosten. Beim Akkuspeicher das gleiche, nur dass der auch noch die Energie-Effizienz verringert.
Dumm nur, dass die meisten eben arbeiten müssen, um das ganze Geld aufzubringen. Dadurch steht das E-Auto die meiste Zeit nicht daheim, wenn man am meisten Solarstrom hat. Auch weil sich schnell mal die Job-Situation ändern kann etc. und man mit Wohneigentum nicht so wirklich umziehen kann (auch wg. der viel höheren Kosten bei Ver-/Kauf als wenn man nur eine Mietwohnung wechselt), werden solche Leute am stärksten auf's Auto angewiesen sein.
Was für Dinge können nun dafür sorgen, dass die Annahmen nicht zutreffen?
- Jobwechsel bzw. Arbeitslosigkeit. Ist mir selbst schon passiert, dass durch einen erzwungenen Jobwechsel sich mal eben mein Weg zur Arbeit verdoppelt hat. Und auch längere Arbeitslosigkeit. Oder jemand möchte sich selbstständig machen, wodurch er aber zusammen mit der Solaranlage gewisse Grenzen überschreitet, die zusätzl. Steuern/Abgaben bzw. Kosten für die Technik mitbringen.
- Starke Schwankungen bei der Anzahl der Präsenztage auf der Arbeit. D.h. Home-Office-, Krankheits-, Dienstreise- (meist miese Konditionen bei Privat-Autonutzung, pro km und auch was den Fall eines Unfalls angeht) und Überstunden-frei-Tage.
- Z. B. durch Scheidung fällt ein E-Auto-Fahrer im Haushalt weg.
- Kinder machen keine Ausbildung in der Nähe, sodass sie länger daheim wohnen bzw. mit ihren E-Fahrzeugen Strom ziehen, sondern ziehen früher weg.
-> Das alles macht Solarstrom zum großen finanziellen Risiko.
Rentner mit recht konstanter jährl. Fahrleistung, die nicht morgens gleich wegfahren oder am frühen Nachmittag wieder daheim sind, wären hier optimal. Die wollen aber nicht die Kohle für sowas ausgeben, weil sie nicht wissen ob sie das jemals wieder reinbekommen.
Habe übrigens öfters den Eindruck, dass man privates Wohneigentum bzw. kleine Vermieter gezielt verhindern will, damit ein paar wenige Firmen komplett den Markt übernehmen können, wo sie nach belieben Wohnungen vermieten können.
Wenn man nun aber auf die Idee kommt, dass die Privatleute mit geringem bürokratischem Aufwand ihren überschüssigen Strom zum vernünftigen Preis an ihren Stromnetzbetreiber verkaufen könnten, damit der Strom eher dorthin geht, wo er gerade gebraucht wird: Wie wird das finanziert? Richtig, über die Strompreise, sodass E-Autos unattraktiver werden...
Hab selbst Verwandtschaft, die eine Solaranlage hat, für die sie ordentlich Kohle für jede kWh bekommen. Die wollen nur deswegen kein E-Auto...
Kurz: Die Katze beißt sich zwangsläufig irgendwo in den Schwanz, was privaten Solarstrom angeht.
notting
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.05.2021 12:49).