Timothy_Truckle schrieb am 01.06.2021 21:06:
Was mir noch unplausibel erscheint, ist, dass er von einem Speicherbedarf von nur 4 Tagen, selbst im Winter ausgeht. Das erscheint mir zu wenig. Und da in seinem Optimalszenario (Speicher/Generierung) die Batteriekosten immerhin 50% der Systemkosten ausmachen, ist das kein Detailproblem.
Dazu muss man sich mal die EE-Erzeugung (absolut) auf Energy-Charts ansehen, wie die über das Jahr verteilt ist. Das ist gar nicht so sommerlastig, wie hier immer getan wird, weil Wind im Winter stärker und häufiger ist. Tatsächlich sind die Schwankungen innerhalb weniger Tage deutlich größer als zwischen Sommer und Winter, und auch in der "Dunkelflaute" ist es ja nicht so, dass die EE gar nichts bringen würden.
Danke für den Hinweis auf Energy-Charts. Ich habe zwar noch etwas Schwierigkeiten, die Daten so abzurufen, dass meine Fragen beantwortet werden, was entweder bedeutet, dass meine Fragen doof sind, oder dass ISE diese Fragen für unpassend hält.
Ja, die von Dir angesprochene Komplementarität von Wind und Solar ist wichtig und sie dämpft die Schwankungen und damit die erforderliche Speichergrösse. Dennoch würde ich mich wohler fühlen, wenn man genug auf der hohen Kante hätte, dass auch 2 Wochen abgefedert werden, in denen Solar und PV nur 20% ihrer Kapazität liefern. Und das würde Speicher-Reserven für 11,2 Tage bedeuten. Und nicht vergessen: Im Winter ist der Stromverbrauch um rund 10% höher, Tendenz steigend, wenn auch noch Heizung und Individualverkehr auf EE umgestellt werden.
Aber gut, ich bin halt Teilen der EE-Lobby gegenüber sehr skeptisch. Statt Wind und Solar kommt aus den Publikationen eher viel heisse Luft und Blendung. Deswegen versuche ich immer, mir die Zusammenhänge anders abzuleiten.