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  • Abtrünniger Zauberer

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2012

Re: Feuchte Träume eines PV-Gegners?

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/07.01.2021/10.01.2021/

Ich vermute du willst sagen, dass an diesen Tagen zu wenig EE im Netz war. Das ist ein Tag im Januar, also gerade für PV nicht so gut. Kann sein, dass ein Drei-Tages-Speicher dir da ausgeholfen hätte um Windkraft dorthin zu verschieben. Mit dem angestrebten Heimspeicher für PV wärst du damit auch hingekommen - sogar noch 3 Tage länger weil ja trotzdem auch PV geliefert wird. Aber das klingt trotzdem eher nach was für Saisonal-Speicher als dafür, allen PV und Windkraftanlagen Speicher für diese Situation vorzuschreiben. Ich schrieb ja, das muss getrennt betrachtet werden. Das macht sonst ökonomisch keinen Sinn.

Mit Gas - oder mit Kernkraft-Strom aus Polen/Frankreich?

Kernkraft aus Frankreich im Januar? Da gehst du aber ein hohes Ausfallrisiko ein. Wenn der Januar zu kalt ist braucht Frankreich - und die AKWs fallen dann auch mal gerne aus.
Nein, es braucht eine saisonale Lösung - das können erstmal Gaskraftwerke sein, zukünftig dann mit grünem Gas gefüttert. Oder Strom aus Norwegen, aus den Pumpspeicherwerken, die im Sommer mit PV-Strom aus Deutschland aufgetankt wurden. Im Heimbereich könnte das eine Redox-Flow-Batterie sein, wenn die denn mal preislich erschwinglich wird. Oder das Mini-Bhkw, betrieben mit grünem Gas. Es wird wohl nicht eine Lösung geben, sondern ein Flickenteppich an Lösungen.

Bevor jetzt wieder ein "Spezialist" kommt mit "Grundlast brauchen wir ja garnicht":

Falsch. Grundlast ist ein rein statistischer Begriff, der nur Sinn macht in einem auf Grundlastkraftwerken ausgelegten Netz wie es das Netz in Deutschland historisch bedingt ist. Grundlast ist nichts positives, sondern die Überschneidung von dem, was die "Grundlastkraftwerke" liefern (und nicht ändern können) und dem, was tatsächlich abgenommen wird. Es ist das Grundrauschen des Verbrauchs.

Da durch die erneuerbaren Energien jedoch zusätzlich zu volatilen Verbrauchern jetzt noch volatile Erzeuger dazukommen wird das Netz insgesamt immer volatiler. Damit spielt "Grundlast" eine immer kleinere Rolle. Die Schwankungen werden einfach zu groß, die tatsächliche Grundlast zu klein. "Grundlastkraftwerke" werden es zunehmend schwieriger haben, weil das Problem ihrer "Überproduktion" gelöst werden muss. Im Gegensatz zu Wind und PV können die bei unerwünschter Überproduktion nicht einfach abgestellt werden. Daher brauchen die genauso Speicher (oder Verbraucher in diesem Falle).

Bei Unterschreitung des abgeschätzten Wertes müssen sie reagieren: durch Einschalten zusätzlicher Verbraucher (Pumpspeicherkraftwerke), durch Abgabe von Strom in andere Stromnetze und/oder auch durch Drosselung der Grundlastkraftwerke bei nächtlichen Schwachlastzeiten

Genau das schrieb ich doch - das selbe Problem in umgekehrt. Für PV und wind könntest du es so formulieren:

Bei Überschreitung des abgeschätzten Wertes müssen sie reagieren: durch Einschalten zusätzlicher Erzeuger (Pumpspeicherkraftwerke), durch Zukauf von Strom aus anderen Stromnetze und/oder auch durch Drosselung der abschaltbaren Großverbraucher bei Schwachproduktionszeiten.

Wenn du es für Grundlastkraftwerke zulässt die oben beschriebenen Problemlöser zu nehmen - warum dann nicht für EE?

Grundlastkraftwerke sind nicht zu verwechseln mit grundlastfähigen Kraftwerken.

Das tust du aber. Grundlastfähig bedeutet ja nur, dass sie bedingt jederzeit Strom liefern können (auch Gas- und Kohlekraftwerke müssen in Revision). In einem volatilen Netz reicht das aber nicht - es muss vor allem regelbar sein. Nach oben oder nach unten - im besten Falle beides. Das sind Grundlastkraftwerke aber eben nicht.

Hingegen nicht grundlastfähig sind aufgrund ihrer dargebotsabhängigen und somit volatilen Einspeisung Photovoltaik- und Windkraftanlagen.

Dafür sind sie aber regelbar, was in einem volatilen Netz wichtiger ist.

Was nutzen wir in Zukunft? Irgendeine noch zu erfindende Akkutechnologie? Erdgas?
Gas aus P2G?

Ja.

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