sauseente schrieb am 11.02.2024 17:43:
Wenn die zahlen stimmen ist es gür Frankreich super günstig.
Frankreich Strompreis 2023 : 23,17 cent/kwh
Deutschland 45,36 cent/kwh
Dummerweise stimmen die Zahlen nur nicht – nicht mal im Ansatz.
Und warum? Weil so niedrige Zahlen halt schön aussehen, wenn man Atomlobbyist sein will. Man verschweigt dabei nur, daß erstens in Frankreich keinerlei Kosten für "danach" eingepreist werden und zweitens ein großer Teil der Kosten für EDF schon über andere Abgaben und Steuern reinkommen. Der vergleichsweise billige Strompreis ist in Frankreich ein Politikum, da sehr viele Haushalte immer noch mit Strom heizen oder zumindest Warmwasser damit machen (nachts zu den heures creuses). Realistische Preise, die wahrscheinlich noch über den deutschen Preisen liegen dürften, könnte die Politik gar nicht durchsetzen. Auch die französische Regierung plant massiven Ausbau der Windkraft, aber die Waffenlobby will nicht auf Atomkraft verzichten. Ich habe aber meine Zweifel, daß von den ganzen neu geplanten Atomkraftwerken auch nur mehr als 1-2 gebaut werden, die kriegen ja nicht mal die bestehende Bauruine in Flamanville fertig. Dort dürften die Kosten mal locker auf über 20 Milliarden steigen, und die Gestehungskosten damit so weit jenseits von Windenergie liegen, daß man sich schon wundern muss, warum die den EPR überhaupt noch haben wollen.
Nein, Atomenergie ist eine absolute Sackgasse, technisch wie ökonomisch, von der Umwelt ganz zu schweigen. Und gerade Frankreich hätte - im Gegensatz zu uns - so unfassbar viel geeignete Fläche für Solaranlagen, auch dort ist Atomenergie mittelfristig erledigt und nur noch für Notlagen und waffenfähiges Uran interessant. Wichtig wäre es halt, wenn man endlich mal an die Planung und den Bau von umfassenden Stromspeichern gehen würde. Und selbst da sehe ich Frankreich noch eher am Ziel als Deutschland, wo die Umweltpolitik der Grünen einzig daraus besteht, den Stromverbrauch zu senken.