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Re: wie kommst du darauf, dass es erst jetzt auffällt?

Herbstprinz schrieb am 30.04.2024 16:35:

Und was willst du mit mehr Speichern speichern, wenn man nicht mehr PV-Anlagen hinstellt?

Eine Exkursion auf das weite Feld der Netzregulation verzichte ich, aber ich empfehle, drüber zu recherchieren.

Machen wir's kurz: wenn tagsüber die Sonne scheint, dann liefert jede Solarzelle auch einen Ertrag - und zwar überall eben. Das bedeutet aber, dass schnell ein Überertrag geliefert wird, der aus dem Verbundnetz reguliert werden muss. Im BESTEN Falle lässt man Pumpspeicherwerke pumpen, dann hat man schonmal etwas von der Sonne gespeichert. Aber Pumpspeicherwerke haben nur begrenzte Kapazität, meist nur fünfzehn bis dreißig Minuten Nennlastbetrieb. Dann ist das Speicherbecken leer.
Man wird auch die Gas(turbinen)kraftwerke abschalten und die Sonne übernehmen lassen. Aber meistens ist auch dann noch "zu viel Sonne" im Netz. Diese Erträge werden dann kurzerhand "verklappt", etwa zum "Negativpreis" exportiert. Warum "Negativpreis"? Weil an einem ertragreichen Sommertag halt auch in Frankreich die Sonne am Himmel steht und dort genauso überproduziert wird. Die vielen überschüssigen Solarerträge werden zum Problem. Lösung? Man wirft Stück für Stück Solareinspeiser aus dem Netz.

Der Solarertrag wird also ungenutzt verschwendet.

Mein simpler Vorschlag: statt die Extremausschläge zwischen "0 ... 100%" Solarausbeute zu vergrößern, indem noch mehr Solarflächen aufgestellt werden, sollte lieber dafür gesorgt werden, dass die Tagesausbeute "geglättet" wird. Soll heißen: unerwünschte Übererträge werden gespeichert und zeitverzögert eingespeist, z.B. in den ertragsärmeren Stunden oder eben nachts, wenn gar keine Sonne scheint. Denn dann herrscht logischerweise ein Mangel.

Idealerweise packt man ein Kombikraftwerk auf's Feld: Wind, Sonne, Biogas/Biomasse und ein Speicher. Der Speicher "glättet" die Erträge übern Tag hinaus. Sämtliche Über- und Mangelerträge werden intern (also vor Einspeisung ins Verbundnetz) ausgeglichen, so dass solch ein Kraftwerk 24/7 stabil Nennleistung liefern kann. Damit wäre es fit für die Ablösung eines Kohlekraftwerks.

Ich halte dann 75% emissionsfreie Energieerzeugung unter Berücksichtigung des Platzbedarfs für realistisch. Fehlt halt ein Speicher, der langlebig und umweltfreundlich ist.

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