Tetanus. Lass mich mal schauen. Der Erreger ist anaerobes Bakterium, d.h. es überlebt nur in sauerstoffarmer Umgebung. Bei oberflächlichen Wunden gibt es daher praktisch kein Infektionsrisiko. Selbst tiefere Wunden sind in den allermeisten Fällen (> 10.000 Fälle) kein Thema: die Blutung selbst kann bereits einen Teil der Erreger ausspühlen. Da solche Wunden i.d.R. ambulant behandelt werden sollen, wird dann beim Arzt noch gespühlt, desinfiziert usw ... die Gefahr einer Tetanus-Infektion ist praktisch 0.
Gefährdet sind Menschen mit sauerstoffarmen Blut, wenn sie dehydriert sind oder unter Vorerkrankungen / Immunschwächen leiden. Diese Menschen ist eine Tetanusimpfung ans Herz zu legen. Alle anderen? Pro-Tip: keine Impfung wird häufiger verabreicht, als Tetanus. Zum Beispiel wenn man ohne Impfpass ambulant behandelt wird wegen einer tiefen Wunde.
Also man bekommt spätestens dann seine Impfe.
Und normalerweise reicht das aus. Den Unsinn, alle 10 Jahre sich im Takt impfen zu lassen, kann man gerade bei Tetanus sein lassen.
An der Stelle sei natürlich dein Statement herangezogen: "wie dumm muss man sein" - wenn man jede Empfehlung unhinterfragt befolgt? Auch wenn nicht jeder Mensch Arzt ist, sollte doch jeder Mensch seine eigene Gesundheit und Krankheitsgeschichte kennen. Wer auf Impfungen reagiert, sollte grundsätzlich darauf verzichten. Wer nicht reagiert, kann sich frei entscheiden. Und wer zu einer Risikogruppe gehört, der sollte sich zumindest einlesen, welche Impfung für seinen Fall sinnvoll ist und welche nicht.
Ansonsten gibt es noch immer das Thema "Selbstbestimmungsrecht". Der Arzt kann seinen Behandlungsvorschlag unterbreiten, aber am Ende entscheidet der Patient, ob er der Behandlung zustimmt. Das schließt formal die Medikamentengabe einschließlich Impfungen mit ein. Niemand sollte also gegen seinen Wille einen medizinischen Eingriff akzeptieren müssen. Auch Soldaten nicht. Oder Kinder.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.03.2024 00:19).