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  • Capri

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2002

Re: Kant hat recht

Nützy schrieb am 14.07.2021 22:04:

Die Argumentation von Kant entbehrt nicht einer gewissen Logik, wenn man auch in Frage stellen kann, ob es sich um eine Ableitung aus "reiner Vernunft" handelt. Die philosophisch-akademische Frage kümmert hier aber eh niemanden ernsthaft.
Der Verweis auf das Völkerrecht steht dagegen auf wackligen Beinen. Völkerrecht ist zum Teil Gewohnheitsrecht.

Gewiss doch Kant beschrieb einen moralischen Imperativ, der im der Beurteilung der Umstände immer abhängig sein wird von von der aktuellen Bewertung.

Eine Gesellschaft ohne starke Bindung an moralische Wurzeln wird immer Effizienz vor ethische Bedenken stellen.

Was sind denn Nationalstaaten ohne die Bindung an eine gemeinsame Werte?

Im Globalismus ist die nukleare Option eine Reale :(

War es nicht so das es geheißen hat "China mit seinen Menschenmassen kann mit konventionellen Mittel nicht besiegt werden" (so a la MacArthur, Korea Krieg)

Vielleicht ist es manchmal besser Recht und Anstand zu vergessen um das Überleben der Menschheit zu sichern? Ich bin nicht der Meinung, aber das muss ja nichts heißen.

Was die Kirche angeht, so steht denen doch eine andere Argumentation zur Verfügung. Stichwort: Naturrecht, Bergpredigt usw.
Grade von katholischer Seite bezweifle ich, dass die mit Kant argumentiert haben. Dieser Autor galt sogar als philosophischer Gegenspieler, auch wenn er selbst es vielleicht gar nicht so gesehen haben wird.

Man sollte auch nicht vergessen das die römisch-katholische Kirche 'gegründet' wurde um das Imperium Romanum zu erhalten, sie hat mit ihrer 'Hölle' und der 'Erbschuld' wohl kaum viel mit den Lehren der Frühchristen zu tun, sie war von Anfang an als Macht Instrument konzipiert.

Die einzig unverzeihbare Sünde ist Selbstmord, ideal für eine Sklavengesellschaft, doch wurde das in NT (soweit bekannt) jemals thematisiert?

Die Deutung der A-Bombe als "Zuchtrute Gottes" mag man zynisch finden, sie ist es allerdings nicht, sofern damit eine Deutung und keine moralische Empfehlung zu verstehen ist. Im Alten Testament nutzt Gott ja häufig Eroberer usw. um das Volk seines Bündnisses zu sanktionieren.

Im AT musste imho ein 'nicht absoluter' Gott seine Kampftruppe bei der Stange halten und das ging oft nur mit martialischen Mitteln.

Dass der "moderne Mensch" das zynisch empfindet, sei unbenommen. Aus dem Blickwinkel eines Christens dagegen könnten diese Worte tröstlich sein, weil Gott und so. (Wenn man von vornherein nicht an Gott glaubt, ist die Frage sinnlos...)

Würde aber auch sagen, wenn Christen diesen Mörder und Hetzer aus dem AT für ernst nehmen, dann haben sie wohl eine nicht so ganz richtige Vorstellung von der Glaubenslehre.

Gleiches gilt natürlich für den Islam und andere Religionen.

"...Zahn um Zahn..." wieviel Goldzähne frage ich mich lagen den in den Asservatenkammern des dritten Reiches, lernen Menschen denn nie?

Das Problem ist, dass neben den rein ethisch-moralischen auch ein strategischer Aspekt i die Betrachtung zu ziehen ist.

War nicht der Grund für die atomare Aufrüstung ein rein Strategischer?

Wenn Menschen leben wollen, muss man die doch züchtigen damit sie im großen Globalen funktionieren?

Man kennt das aus dem Western: Zwei Revolverhelden stehen sich mit gezogenen Colt gegenüber. Nun wirft der Held sein Schießeisen weg und wendet sich ernst an den Bösewicht, "ich bin bereit den ersten Schritt zu tun. Ich verpfände hier mein Leben, um diese Sache ohne Gewalt beenden zu können. Bist du wenigstens mutig genug, den zweiten Schritt zu gehen? Ich glaube, dass du kein Feigling bist und...". Peng. Der Böse hat den Helden grade erledigt. Abspann, kein Happy End heute, insbesondere keines für die Dorfbewohner.

Das wollen viele Menschen die klare unmissverständliche Ordnung, siehe auch Corona.

"Freiheit ist kompilierter"

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