Der Löwe schrieb am 11.11.2024 21:07:
Ich denke wir sollten nicht mehr ausgeben als wir einnehme, dh Zahlungen des Staates rigoros reduzieren, bis die Wirtschaft wieder läuft.
Die Zahlungen des Staates sorgen aber dafür, dass der eher einkommensschwache,
aber eben überwiegende Teil der Bevölkerung überhaupt noch Geld zum ausgeben hat.
Ohne diese staatliche Unterstützung würde die Binnennachfrage massiv einbrechen,
was sicherlich nicht dazu beitragen würde, dass es der Wirtschaft besser geht.
Außerdem haben wir einen massiven Investistionsstau bei der Infrastruktur.
Das kostet viel Geld, ist aber eben vor allem für die Wirtschaft essentiell.
Ebenso bei der Bildung: Wie solll die Wirtschaft in Zukunft funktionieren,
wenn sie keine gut ausgebildeten Arbeitskräfte mehr zur Verfügung hat?
Du sagst, wir sollten nicht mehr ausgeben als wir einnehmen.
Das sehen aber mit Blick auf Zukunftsinvestitionen
wie z.B. in die Infrastruktur und die Bildung
viele Wirtschaftswissenschaftler aber eben anders als du.
Selbst das DIW fordert eher das Gegenteil:
Der Staat muss mehr einnehmen, um eben auch wieder mehr ausgeben zu können.
Daher fordert das DIW z.B. dass der Spitzensteuersatz erhöht werden muss.[1]
Seit 2007 liegt der Spitzensteuersatz bei 42 Prozent.
Das ist der niedrigste Spitzensteuersatz, den Deutschland je hatte.
Seinen höchsten Wert hatte er zwischen 1975 und 1989 mit 56 Prozent.
Und damals ging es Deutschland wirtschaftlich blendend.
Sollte das einem nicht zu denken geben?
[1] https://www.diw.de/de/diw_01.c.925254.de/publikationen/diw_aktuell/2024_0098/solidaritaetszuschlag_abschaffen__spitzensteuersaetze_erhoehen.html