Ansicht umschalten
Avatar von teutolith
  • teutolith

mehr als 1000 Beiträge seit 25.03.2014

Komplett vernagelt

Wetzel beweist mit jedem dritten Satz, daß er ein absolut grundlegendes Konzept einfach nicht in seinen Kopf kriegt. Selbst viele Kinder begreifen, was so mancher "Querdenker"-Sympathisant ums Verrecken nicht verstehen will: Ich halte mich an die Maßnahmen, um andere zu schützen.

Typisch dafür ist die "Erklärung", daß Befürworter der Maßnahmen aus Angst handeln. Ein eingefleischter Egoist ist nicht in der Lage, das wahre Motiv zu verstehen, weil er so etwas wie Rücksichtnahme eben nicht kennt, besonders wenn sie ihn selbst was kostet. Also muß irgendeine Ersatz-"Erklärung" her, und da fällt ihm die angebliche Panik ein. Angenehmer Nebeneffekt: Er selbst ist aus dieser Sicht furchtbar mutig und entspannt.

Corona ist kein Klassenkampf. Es geht jetzt nicht darum, die Verirrungen der neoliberalen "Gesundheitsreformen" rückgängig zu machen oder etwa Amazon zu verstaatlichen. Indem man Maske trägt und Abstand hält, ist man kein Befürworter irgendeiner Politik, sondern man nimmt schlicht Rücksicht auf andere. Wer sich weigert, an das Wohl anderer zu denken, ist kein Freiheitskämpfer. Indem ich die Maske trage, habe ich mich nicht "für den Merkel-Kapitalismus und gegen Bolsonaro entschieden", was für ein hirnerweichender Schwachsinn. Ich will ganz einfach nicht, daß sich meine Nachbarn bei mir anstecken, falls ich infiziert, aber symptomfrei sein sollte.

"Die, die man als "Corona-Leugner" verspottet, nerven also gar nicht so sehr, weil sie medizinisch keinen blassen Schimmer haben, sondern weil sie tatsächlich ihr Leben, ihre Gesundheit zur obersten Priorität erklären, also das Versprechen der Bundesregierung beim Wort nehmen."

Ach ist das so? "Corona-Leugner" brauchen ihr Schwimmbecken und ihren Skiurlaub, damit sie gesund bleiben? Und was ist mit denen, die sie im unvermeidlichen Gedränge anstecken? Die dann ihre Oma anstecken? Die dann auf der Intensivstation landet? Gilt das angebliche Versprechen der Bundesregierung auch für die?

"Viele Fortschrittliche und Linke akzeptieren die Corona-Maßnahmen, den Lockdown, auch und gerade in seiner absurden Dichotomie. Sie halten ein, machen mit, sie werden gelegentlich sogar zu Hilfspolizisten, wenn sie zum Beispiel ein Verbot der Querdenkerdemonstrationen fordern, da diese nicht die AHA-Regeln einhalten."

Regeln gelten für alle. Ist man auch "Hilfspolizist", wenn man fordert, denen den Führerschein abzunehmen, die sich partout nicht an die Verkehrsregeln halten wollen? Demonstrationen, auf denen die Auflagen mit Ansage mißachtet werden, gehören verboten. Denn wenn die Teilnehmer die Regeln nicht einhalten, gefährden sie jeden, der in ihre Nähe kommt. Das Virus verbreitet sich durch Kontakte zwischen Infizierten und Infizierbaren; der blanke Irrsinn, daß man das offenbar einem Wolf Wetzel immer noch erklären muß. Wer sich nicht an die Regeln hält, kann sich leicht infizieren und danach tagelang andere anstecken, ohne es zu merken. Gerade Jüngere und Gesündere gefährden nicht sich selbst, sondern ihre Mitmenschen. Keine Ahnung, was man da jetzt noch schreiben kann, damit es selbst ein sozial herausgeforderter "Querdenker" endlich mal in sein Erbsenhirn bekommt.

"Dass sie auf diese Weise in der Tat "staatlicher als der Staat" agieren, bedarf keiner gedanklichen Verrenkung. Dass die Querdenker dabei und damit auf die Grundrechte und Schutzrechte verweisen, die sie verletzt sehen, die sie verteidigen wollen, macht die Linke rasend."

Das Bundesverfassungsgericht hat erklärt, daß das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit zur Zeit Vorrang hat, und hat die Maßnahmen für verfassungsgemäß erklärt. Die Querdenker kämpfen nicht nur für ihr "Recht", sich zu versammeln, ohne sich an die Auflagen zu halten, sondern auch gegen die Verwirklichung des Rechts auf Leben derjenigen, die sie mit voller Absicht in Gefahr bringen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten