Der einzige, wesentliche Abschnitt des ganzen Artikels:
Das wäre erlebbare Solidarität und sie würde sicherlich auch guttun, anstatt ständig auf Abstand zu bleiben, zu denen, die man als Opfer so ins Herz schließt. Fairerweise muss man hinzufügen, dass das auch vor Corona nicht viel anders war. Die Ausbeutungsverhältnisse ganz unten standen manchmal zwar ganz oben auf den Flugblättern, aber blieben ganz weit weg vom Alltag, der bei den meisten Linken nichts mit ganz unten zu tun hat.
Dass der Begriff der Solidarität vor allem ein Label ist und als kostenloser Button getragen wird,
Oder um es einmal ganz nüchtern auszudrücken: Solidarität, die nichts kostet, ist keine.
Der "linke" Demonstrant, der gegen die Ausbeutung in der Fleischindustrie protestiert und sich dann hinterher das billige Bratwürstchen aus dieser Sklavenarbeit reinzieht.
Der "linke" BGE-Ideologe, der selber von Transferleistungen lebt und sich damit ein höhreres Einkommen verschaffen will, während sich für die ganze Arbeit und Ausbeutung der Werktätigen sicher ein riesiger Haufen Dummer finden wird, die sich freiwillig ausbeuten lassen.
Der "Ökoaktivist", der umbedingt den Bau irgendeiner Autobahn, weit weit weg von seinem Lebensumfeld verhindern will, weil ja jeder Kilometer mehr den Verkehr erhöht und dafür ein Klavier mit einem (Klein-)LKW von Berlin hin- und zurückkarrt. Wie schön, dass die bösen Autobahnbauer den Straßenbau schon so weit vorangetrieben hatten, sonst hätte man wohl das schwere Ding noch richtig schleppen müssen.
Die Liste läßt sich fast beliebig lang fortsetzen.
Das Muster ist dabei bei praktisch jeder ideologischen Richtung immer gleich:
1.) Der ganze Zauber wird passend zur eigenen Wohlfühlsphäre gemacht. Da passt auch der SUV zum Klimabewegten, weil Andere ... und ja überhaupt ...
2.) Die Übernahme von Lasten, also die eigentliche Aussage von Solidarität, soll es selbstverständlich nicht geben. Leistungslose Verbesserungen aber gerne. Fühle Dich wohl, aber tue selbst nichts Nennenswertes dafür. Egal ob Kirchen, irgendwelche Halbsekten oder "Linke": Man konnte die "Flüchtlinge" nicht schnell genug beim Staat, vulgo den Anderen, abladen.
3.) Wer nicht zur eigenen Wohlfühlsphäre passt, der wird schnell zum Feind. Irgendeine Art von Solidarität darf z.B. das Landei vom links-grünen Städter nicht erwarten. Der PKW gehört abgeschafft und durch ÖPNV ersetzt, auch wenn der Bus auf dem Land in einer akzeptablen Anbindung nicht praktikabel ist.
4.) Seit der Berliner Republik ist das Kanzelpredigen wieder ganz schwer in: Die Protagonisten steigen auf die Kanzel und predigen für die Anderen. Damit ist das eigene Tagewerk getan.
Das spezielle Glaubwürdigkeitsproblem von Gegnern von Kapitalismus und Marktwirtschaft: Die Alternative der Planwirtschaft mit wirklichkürlich festgesetzten Preisen und Löhnen ist gescheitert. Die sozialistischen Systeme sind fast alle Geschichte. Die "Lösungsstrategien":
1.) Die DDR schönreden/-schreiben.
2.) Die DDR "nach rechts" ausgrenzen
3.) Einfach wieder mit dem alten Marx weitermachen, als hätte es die Zeit dazwischen nie gegeben.
Und da wundern die Leute sich, dass die "Querdenker" den Linken den Rang ablaufen?