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  • Pro¡ektor

mehr als 1000 Beiträge seit 15.01.2000

Verkürzte Kritik

Eine Demokratie funktioniert nur so lange, wie Wirtschaft und
Wohlstand funktionieren.
Sowas hat sogar die CDU mal auf ihrer Fahne gehabt.
Demokratie verkommt immer dann zu einer Farce, wenn sich einzelne
beginnen zu bereichern und Massen in den sozialen Abgrund schlittern.
Dann braucht nur einer von der Elite (wirtschaftlich oder geistig)
auf die Idee kommen, Diktator werden zu wollen und kann die Massen
mit einfachen Versprechen nach mehr sozialer Sicherheit und
Arbeitsplätzen für sich gewinnen. So ist es bis jetzt in JEDER
Diktatur der Neuzeit gelaufen. Immer stand am Beginn ein "failed
State" und dann kam ein charismatischer Demagoge der sich mit
sozial(istischen) oder religiösem Background gepaart mit einer
Portion Nationalismus ("zuerst WIR dann die anderen!") an die Macht
gehangelt hat.
Was meinst du, warum in Deutschland unter aufsicht der USA eine
-soziale- Marktwirtschaft installiert wurde. Warum es eine breite
Einheitsfront von konservativ bis sozialdemokratisch für ein soziales
Wirtschaftssystem gab.
Irgendwie scheinen diese Erkenntnisse seit den 1940er Jahren abhanden
gekommen zu sein... damals wusste man noch, dass Morgenthau nicht
weniger bedeutet hätte, als die nächste Diktatur in Gesamtdeutschland
zu provozieren. Entweder hätten die Stalinisten von Osten her das
Ruder übernommen, oder der Nationalsozialismus wäre erneut
aufgeblüht.

In Somalia jedoch gab es nie ein funktionierendes Sozialsystem, dass
sich mit einer funktionierenden Wirtschaft gegenseitig stützen
konnte.
Es reicht eben nicht, mit Militärgewalt einzumaschieren und zu
hoffen, dass man damit einen "demokratischen" Machthaber zur
Durchsetzung von Demokratie und Freiheit verhelfen kann. Ohne
massiven Ausbau eines Wirtschafts und Sozialsystems werden diese
Staaten nie von ihrem Schlingerkurs auf eine halbwegs gerade Bahn
kommen.
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