Ich bin ja gelinde gesagt etwas überrascht. Einerseits aufgrund des schlechten Artikels, aber auch aufgrund der üblen Kommentare hier.
Man kann sinnvoll einen Artikel veröffentlichen und darüber klagen, dass das Auto einen unverhältnismässigen Stellenwert in der Gesellschaft hat. Man kann bemängeln, dass sich Leute in nicht gesicherten finanziellen Verhältnissen überschulden um ein Luxusobjekt wie ein Auto anzuschaffen. Man kann darüber klagen, dass eine Gesellschaft auf Pump lebt, und zu was für Problemen das führen kann.
Alles richtige und wichtige Punkte. Nur spricht dieser Artikel nichts davon an. Stattdessen liest es sich eher so, als dass da jemand beleidigt ist, dass andere Leute sich tollere Autos "leisten" können, obwohl sie eigentlich die finanziellen Mittel dafür nicht haben und das nur wegen den bösen Banken geht.
Lächerlich, hätte man sich schenken können.
Andererseits ist mir auch unklar, warum hier im Forum soviel Häme herscht von wegen "meine Autos sind alle selber bezahlt" oder aber "ich fahre ein 20 Jahre altes Auto und das kostet nix" oder aber "Schufa auskunft? Hahahaha" oder ähnliches.
Es gibt sehr viele Leasing-Modelle und man kann sich damit auch sehr angenehme Flexibilität erkaufen. Nicht jeder Mensch nutzt das Leasingmodell, dass man eine Anzahlung macht, das Auto dann über drei Jahre abstottert und dann noch eine Schlusszahlung leistet. Anschliessend hat man dann ein drei Jahre altes Auto. Toll, aber nicht jeder will das.
Aus der eigenen Erfahrung sprechend: Ich bekomme von meinem Arbeitgeber die Auswahl, entweder einen Firmenwagen aus dem Firmenpool zu nehmen, oder aber 950 EUR pro Monat (Brutto) zu bekommen. Mercedes-Benz bietet mir an, ein Wunschfahrzeug für ein Jahr zu leasen. Da zahle ich dann rund 500 EUR pro Monat und habe alle 12 Monate ein neues Fahrzeug. Ich muss mich um keine Versicherung kümmen, das Fahrzeug kommt mit Vollkasko, Werkstatttermine sind egal, weil der Wagen ist maximal 12 Monate alt. Und wenn ich einen Diesel habe, dann muss ich mir keine Sorgen wegen Fahrverboten machen. Und wenn nächstes Jahr ein tolles Elektro-Fahrzeug rauskommt, dann kann ich das wählen und muss mir keine Gedanken machen, dass ich nen Benziner rumstehen habe und wieviel Geld ich da vernichte.
Die Flexibilität kostet zwar etwas mehr, aber ist es durchaus wert...
Aber das geht alles in dem "Mimimimimimi! Proleten ohne grosses Eigenkapital dürfen auch teure Autos fahren!!!!" Gejammer unter.
Schade...