1) Kritiker von sprechen, dass es als "Heilsversprechen" angepriesen wird, oder unkalkulierbare Risiken hat. So auch in diesem Artikel.
Antwort: Niemand hält es für ein Heilsversprechen. Die einzigen die das Wort Heilsversprechen verwenden sind die Kritiker, um Stimmung dagegen zu erzeugen. Einen Beweis dafür gibt es direkt in diesem Artikel.
Das ist das neue Heilsversprechen
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Das Pikante an dem Startverbot ist, dass Professor Frank Keutsch der Technologie selbst skeptisch gegenüber steht. "Ich teile diese Sorgen. Eingriffe ins Weltklima sind gefährlich", erklärte der Deutsche Anfang April in einem Interview. "Natürlich wäre es besser, wenn wir stattdessen den Ausstoß von CO2 rapide auf Null senken würden, aber stattdessen nimmt der Ausstoß von CO2 noch zu."
Das führe dazu, dass die Folgen der Klimaerhitzung immer größer werden und der öffentliche Druck auf die Politik zunehme. Keutsch: "In solch einer Situation könnte Climate Engineering überstürzt eingesetzt werden, weil es kaum andere Optionen gibt." Notwendig sei deshalb, die Technologie und ihre Nebenwirkungen jetzt zu erforschen. Dafür will er am "Ballon" bleiben.
Das Interview hört sich ganz und gar nicht danach an, dass er es als ein Heilsversprechen ansieht, sondern um eine reflektierte, umsichtige Sichtweise.
In den letzten 10 Jahren konnte ich einige Artikel zu diesem Thema lesen. Aber nur 3-4 in denen die Forscher interviewt wurden. Das Muster war aber immer das Gleiche. Gab es Interviews, dann las man von diesen Dingen: Kein ultimatives Heilsversprechen, man fängt klein an schaut, ob Modell und Realität übereinstimmen, falls es gut ist, wiederholt man das Ganze auf größerer Ebene, eventuell - wenn alles gut läuft, und die Modelle zeigen, dass es gut laufen sollte - landet man dann bei einem globalen Geoengineering. Nur man kann nicht alles am Computer machen, deshalb muss man mit Modellen und realen Versuchen arbeiten.
In den Artikeln, in denen es kein Interview gab, konnte man folgendes lesen: Unkalkulierbares Risiko, funktioniert nicht, funktioniert zu gut, schlecht für den Kampf gegen den Klimawandel.
Nichts von den Kritikpunkten ist aber wissenschaftlich belegt, sondern es sind auch nur Behauptungen. Behauptungen welche auch den (Klima-)Modellen widersprechen. Gewollt oder nicht, das ist tw. eine Form von Klimaskeptikern und Ideologie über Wissenschaft, nur am andern Ende des Farbspektrums.
Die zentrale Frage ist jedoch ob Geoengineering mehr Nutzen bringt als Schaden. Alles andere sind erst einmal untergeordnete Fragen. Um das herauszufinden muss man es aber nun mal herausfinden.
2) Die Verlogenheit
Etwa 2019 wurde mal durchgerechnet, ob man durch Aufforstung etwas gegen den Klimawandel unternehmen könnte. Die Resonanz in der Bevölkerung war durchaus positiv. Wer ist denn gegen Aufforstung?
Nur ein Aufforstungsprogramm würde natürlich lokal das Wetter als auch Flora und Fauna verändern. Doch hier war die Rede von einem Aufforstungsprogramm, welches einen Einfluss auf das weltweite Klima hat. Das ist nicht anderes als Geoengineering.
Ist es groß genug und wirksam genug, dann ist es Geoengineering. Doch die Journalisten hielten sich da mit Kritik zurück. Keine Rede von: Unkalkulierbaren Risiken, funktioniert nicht, funktioniert zu gut, lenkt vom Kampf gegen den Klimawandel ab. Genauso die Bevölkerung. Wissenschaftler wollten hingegen vorher schon ein paar Fragen klären.
Es gibt aber noch mehr.
https://time.com/5733954/climate-change-whale-trees/
Die Wissenschaftler haben nämlich noch was herausgefunden/durchgerechnet. Wer den Artikel nicht lesen will: Wale verfügen über 2 Möglichkeiten Einfluss auf das Klima zu nehmen - Auf- und Abtauchen durchmischt das Wasser, und ihr Kot enthält Nährstoffe unter anderem Eisen. Die betreiben Eisendüngung.
Doch in diesem Artikel stand doch was über Eisendüngung, ach ja. Eisendüngung ist Verschmutzung, ergo sollte man Wale jagen.:-D
Nein, ernsthaft ein bisschen mehr Grautöne und weniger Schwarz-Weiß Denken wäre hier auch angebracht.
3) Mir machen bereits ungewollt Geoengineering. Wir können das reduzieren, es dauert halt. Oder, wird können zusätzlich dazu auch gewolltes GE angehen.
Dazu gehört es erstmal zu erforschen wie weit es nützlich ist. Keine Heilsversprechen, aber auch keine Panikmache. So wie das rational denkende Menschen machen würden.
4) Man muss jetzt handeln, die Möglichkeiten sind jedoch begrenzt.
Ein konkretes Beispiel. Das Great Barrier Riff hat Probleme und es wird schlimmer. Es früher man also was machen umso besser, nur warten, dass sich irgendwann mal das Klima stabilisiert hilft dort auch nicht.
https://www.abc.net.au/news/2020-04-17/cloud-brightening-aims-to-protect-great-barrier-reef/12156596?section=environment
Aus dem Artikel
The technique uses a device like a snow cannon to shoot microscopic saltwater droplets into the air.
Dr Harrison, from Southern Cross University and the Sydney Institute of Marine Science, said while the brightening machine worked, more trials were needed over the next four years to prove the theory.
"The technology worked a lot better than we planned at these early stages," he said
Die hatten eine mickrige Kanone, über einen begrenzten Zeitraum, das reicht hinten und vorne nicht.
Dennoch verstehe ich, dass sie es ausprobierten.
Aber schaut euch die Aussagen an. Auch hier kein Wort davon, dass man die ultimative Lösung nun hat. Dafür wird aber darauf hingewiesen, dass man mehr Informationen braucht und das benötigt Zeit. Falls es also hilft, dann ist es umso besser je früher man damit anfängt.