Tschüss Frexit, Hallo Umwelt: Frankreichs Rechtspopulisten (Le Pen) auf neuen Pfaden
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Mit Blick auf die bevorstehenden Regionalwahlen in diesem Jahr und den Präsidentschaftswahlen im kommenden scheint Marine Le Pens rechte Partei Rassemblement National (RN) ihre politischen Prioritäten überarbeiten zu wollen. Auf der Agenda: mehr Ökologie, und kein EU-Austritt oder eine Rückkehr zum Franc mehr.
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Nachdem der Aufstieg von Emmanuel Macron und seiner nach eigener Darstellung „zentristischen“ Partei La République en Marche das politische Spektrum und die traditionelle Rechts-Links-Trennung in Frankreich durcheinandergewirbelt hat, stellt sich die RN nun weniger als rechte denn als explizit oppositionelle Partei dar: Le Pen zeige sich gemäßigter und „versucht, sich als Alternative zu positionieren, indem sie Gegenvorschläge zu jedem größeren Projekt von Macron macht“, erklärt Grange.
Bei den Wählerinnen und Wählern, so scheint es, findet dies Beachtung: Eine Anfang April veröffentlichte Ifop-Umfrage ergab, dass Le Pen in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen 28 Prozent der Stimmen erhalten könnte und somit vor Macron (24 Prozent) liegen würde. Was das für eine Stichwahl im zweiten Wahlgang bedeuten würde, ist freilich weniger klar. Darüber hinaus stellte Le Monde Anfang der Woche fest, dass die RN bei den 25- bis 34-Jährigen inzwischen zur führenden Partei avanciert ist.
Die anstehenden Regionalwahlen am 13. und 20. Juni dürften nun ein erster Härte- und Stresstest für die „zentristische“ Regierungspartei und den Präsidenten werden.