was es denn war, was diese Einsparungen an CO2-Ausstoß bewirkt hat, die wir nun tatsächlich haben? Es waren durchweg die Erneuerbaren Energien und Klaus Ernst wird nun angegriffen, weil er genau diesen Weg weiter beschreiten will? Und stattdessen soll man lieber Zertifikate ausgeben, die seit 20 Jahren nichts als ein grünes Placebo waren oder genauer gesagt, ein lupenreiner Beschiss. Soll er in das Gejammer über Wachstum und Auto einstimmen, das ebenfalls seit 40 Jahren völlig wirkungslos verpufft?
Offenbar legt diese Fraktion unbedingt Wert auf Verbote, um - nun ja - ihren autoritären Charakter auszuleben. Die Energiewende aber hat Feinde, die nur auf Verbote warten. Der Versuch, diesen möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, ist ebenfalls begrüßenswert.
Wir haben nun die Situation, dass die bisherigen Energiekonzerne durchweg einen Betriebsrat und Mitbestimmung haben. Klaus Ernst als Gewerkschafter steht dafür, dass das nach der Energiewende so bleibt. Da liegt Einiges im Argen, denn die Windkrafthersteller und Strombörsen sind nicht eben gewerkschaftsfreundlich und bei den Stromanbietern wimmelt es von prekären Jobs. Das ist offenbar das Ziel der grünen Borgeoisie, Deutschland auf diesem Weg gewerkschaftsfrei zu machen. Auch ein Grund, über Ernst her zu fallen.
Natürlich hat er auch recht, wenn er das Gasnetz als notwendigen und erhaltenswerten Teil der Energiewende sieht. Seine Gegner wollen es abreißen. Eine späte Umsetzung des Morgenthauplans, mehr ist dazu nicht zu sagen.
Bis hierhin ist Ernst ziemlich parallel zu Olaf Scholz, der sich im Wahlkampf ähnlich positioniert hat. Die Wähler haben den grünen Beschiss bemerkt und aus diesem Grund Scholz diese phantastische Aufholjagd ermöglicht.
Dann aber trennen sich die Wege: die Grünen sind die knallharte Aufrüstungs- und NATO-Partei, die SPD in etwas abgeschwächter Form ebenfalls. Die Linkspartei hingegen ist für Abrüstung und - eigentlich immer noch - NATO-Austritt. Ganz genau das, was zusammen gehört mit der Energiewende.
Wenn es eine Klaus-Ernst-Partei gäbe, da könnte man als Linker wirklich ohne Bauchschmerzen sein Kreuz machen.
Gruß Artur