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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Geld ist nicht das Problem

Entschuldigung, wer sein Kind im Bundesslum auf eine öffentliche Schule schickt, der ist doch selber Schuld.
Die Stadt schwimmt durch den LFA in Geld und bekommt trotzdem nichts auf die Reihe.
Da baut man lieber am x-ten Museum für irgendeinen Scheiß oder subventioniert den Flugverkehr, statt sich um die Belange der Bürger zu kümmern.
Typisch für Berlin und unvergessen ist das Berliner Goldnest.
Richtig, da hatte man für 80 000 € bei einem Künstler ein Nest aus Gold (Materialwert 30 000, also einen fetten Gewinn für den Künstler) gekauft und dann einer der vielen Problemschulen der Stadt vermacht, die das dann ausstellte. Irgendwann sollte das Ding dann mal verkauft werden und das Geld daraus für sinnvolle Zwecke verwendet werden.
Das Ding wurde dann als Gesellenstück von einem Clansman geklaut.

Nein, unser heruntergekommenes Schulsystem krank an Aspekten, die nichts mit zuwenig Geld zu tun haben:
- Das Konzept stammt aus dem 19.ten Jahrhundert und bedingt zwingend für den Schulerfolg der Kinder die aktive Mitarbeit der Eltern, die den Kindern zuhause beim Verstehen des Stoffs helfen und die Hausaufgaben kontrollieren.
- In Politik und auch in den Köpfen vieler Eltern spukt hingegen die Vorstellung herum, die geben die Balgen einfach ab und bekommen die fertig gebackenen Schüler wieder. Die Kinderziehung als Kleinigkeit irgendwo zwischen Abwasch und Gassigehen.
- Die Kindheit vieler Kinder in Deutschland ist prekär geworden. Nein, nicht nur die Migrantenkinder, die keinerlei Vorbereitung auf die Schule bekommen und teilweise nicht einmal die deutsche Sprache sprechen können. Nein, auch nicht nur unser Sozialadel, dem auch die eigenen Kinder am Arsch vorbei gehen. Nein, es sind die vielen Verwahrkinder, die in ihrer wichtigsten Entwicklungsphase zu den lernarmen Tagesmütter-Einrichtungen abgeschoben werden, weil für Mutti Knete und Karriere wichtiger ist. Alle diese Kinder kommen mit einem gewaltigen Defizit auf die Schule, welches die Lehrer mal so nebenbei beiseitigen sollen.
- Linke Spinnereien, wie die Inklusion, oder "individuelles Lernen" sorgen für eine schlechte Lernatmosphäre. Die Spinnerei vom "Schreiben nach Gehör" wird nach einem gewaltigen Flurschaden langsam beerdigt. (Eigentlich wollten sich die Grundschullehrerinnen damit auch nur eine schöne Zeit machen.)
- Das System Schule kennt, im Gegensatz zur Wirtschaft und Verwaltung, keinerlei Qualitätssicherung oder 4-Augen-Prinzip. Wer einmal als vollwertiger Lehrer angekannt und seine Verbeamtung geschafft hat, der kann problemlos jahrzehntelang vor sich hin dilettieren und viele Jahrgänge versauen. Selbst wenn solche Einwegflaschen schon längst Schul- und Stadtteilbekannt sind, ändert sich daran nichts. Unvergessen, wie bei uns eine bekannte Kinderhasserin sogar dafür Klage auch Klassenlehrerin sein zu dürfen. (Weil das mehr Geld bringt.) Sie bekam Recht. Nein, ich wohne nicht irgendwo auf´n Dorf. Die Schule war früher einmal 5-zügig.
- Die Lehrer bekommen nicht zu wenig Geld, sondern, nicht nur im OECD-Vergleich, zuviel Geld. Mit dem Effekt, dass die dort bleiben, wenn die schon lange eigentlich nicht mehr dort arbeiten wollen. Aber so viel Geld für so wenig Arbeit und die ganzen anderen Goodies bekommt man in der freien Wirtschaft nicht. Da schleppt man sich doch gerne in den Klassenraum und macht das absolute Minimum. Nicht wenige Lehrer gehen dank des üppigen Salär auch Teilzeit. Nirgendwo gibt es eine so hohe Teilzeitquote.
- Der ganze Scheiß aus den vorherigen Punkten sorgt dafür, dass auch gute und motivierte Lehrer irgendwann den Kahn voll haben. Insbesondere wenn die ihre Lernziele nicht einmal ansatzweise schaffen können, weil die Balgen mit Stoffrückständen von mehreren Monaten oder Jahren bei ihnen anrücken. Das hat sich ja alles schon rumgesprochen, so dass auch die Begeisterung für das Lehramt rückläufig ist.
- Statt wenigsten die größten Backpflaumen bei den Schülern auszusortieren oder wenigstens die normalen Schüler davor zu schützen, werden in unserem System die Täter ja gerne zu Opfern gemacht. D.h. solche Späße gehören ja auch noch zum Schulalltag.

Statt sich über Qualität und Mindeststandards zu unterhalten, wird lieber immer weiter ins System gekippt und mit großen Tränen beweint, dass dort immer noch Leute ohne Abschluss rausgehen.

Da noch mehr Geld reinkippen?
Die einfältigen Grundschullehrerinnen mit noch mehr Geld bewerfen?
Das wird alles garnichts bringen.

Und was kann man als Eltern mit diesem System raten?
Wenn die Knete stimmt und eine Schule in der Nähe vorhanden:
Eine kirchliche Schule oder ein richtige Privatschule.
Eine Waldischule hingegen, sollte man sich lieber schenken. Da kommen die Kinder hin, die sonst ganz unten gelandet und untergehen würden. Und mit MINT hat man bei den Esos sowieso keinen Vertrag.
Und immer daran denken: Ohne Zeit und dem breiten Rücken der Eltern läuft die Sache ganz schnell aus dem Ruder und die Kinder bleiben weit unter ihrem Möglichkeiten oder bauen gar Blockaden auf.

Die Geburtenraten geben zudem sehr exakt an, was in Hinblick auf Schulen auf uns zukommen wird.

Nein, eben nicht.
Die Einstellungen wurden aufgrund der Geburtenraten gemacht und in dem naiven Glauben, die Lehrerinnen würden genauso viel arbeiten wie ihre männlichen Kollegen.
Dann kam die Völkerwanderung und die hohe Teilzeitquote.

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