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  • heiner49

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2004

Der Außenhandel Nordkoreas muss uns nicht eifersüchtig machen

Der Export Nordkoreas ist insgesamt immer noch eher marginal und wurde nach 2017 noch marginaler. Wenn man sich die Zahlen ansieht stellt man doch fest, dass der Export Nordkoreas ziemlich gering ist, um es vorsichtig auszudrücken. 2023 soll Nordkorea Güter im Wert von 350 Mio. $ exportiert haben, was zum Beispiel dem Umsatz der Messegesellschaft Nürnberg entspricht, also nicht viel mehr als ein Mittelständler. 2014 hatte Nordkorea noch Exporte in der Höhe von über 4 Mrd. $, was etwas mehr war, aber auch sehr wenig.

Wie groß müsste denn der Außenhandel Nordkoreas meinetwegen mit Bulgarien werden, um für irgendwen (den "Westen"?) "gefährlich" zu erscheinen (ich beziehe mich hier auf den letzten Absatz) oder überhaupt für andere relevant zu sein? Wenn ich mir den dort verlinkten Text der "Stiftung Wissenschaft und Politik" anschaue, dann finde ich auch nur einen Hinweis auf die Gefährlichkeit Nordkoreas wegen seiner Atomwaffen und Cyberoperationen (Heise hat darüber mehrfach ausführlich berichtet), aber nicht wegen seines Außenhandels.

Hier wird berichtet, dass Kim Jong Un in Laos war. Das Land importierte aus Deutschland 2021 immerhin Güter im Wert von 130 Mio Euro, was jetzt nicht viel ist, aber mehr als Nordkorea in demselben Jahr insgesamt an sämtliche Handelspartner exportiert hat.

In dem Artikel klingt das so, als würde Nordkorea jetzt mit anderen Staaten Handel führen in wer weis was für einem Umfang und der Westen hätte jetzt ein Thema und ich wundere mich dann und reibe mir die Augen und wenn ich dann zwei oder drei Zahlen nachschlage, gewinne ich einen ganz anderen Eindruck. Und wie "Brüssel unter dem Druck der Transatlantiker" reagieren wird, halte ich auch nicht für unklar, denn ein großes Thema wird das dort sicher nicht sein.

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