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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Als Jesus nach Berlin kam

Bevor Jesus nach Berlin kam, gab es noch eine richtige Klassengesellschaft beim Thema Arbeit- und Soziales:
- Arbeitslosengeld bekamen Leutchen, die schonmal richtig und länger gearbeitet hatten. - Langzeitarbeitslose bekamen die Arbeitslosenhilfe von 60% des letzten Netto.
- Für nur eingeschränkt Arbeitsfähige, also Leutchen, die aufgrund ihrer Psyche oder Gesundheitszustands, Alkoholiker etc. nur eingeschränkt arbeitsfähig waren, gab es den Zweiten Arbeitsmarkt. Hieraus konnten auch Leutchen mit Startschwierigkeiten den Weg in den Ersten Arbeitsmarkt schaffen.
- Das Prekariat, dass keinem Vertrag mit Arbeit hatte, bekam Sozialhilfe.

Dann kam Jesus, ähm Gerhard Schröder, nach Berlin. Er frührte dann, nach Peter Nowak, das Hartz-IV-Regime ein:

Die Sanktionen sind sicherlich entschärft worden im Vergleich zur Einführung des Hartz-IV-Regimes 2005.

Plötzlich wurden die Lahmen gehend und die Blinden sehend.
Nach dem Wunschtraum vom Gerd und den Linken, lag das Problem der ganzen obigen Grüppchen nur an deren angeblicher Stigmatisierung. Würde man diese Gruppen genauso behandeln, wie jeden Arbeitslosen, würden die sofort zu Leistungsträgern der Gesellschaft werden.
Wie der Wunderheiler, der einem Gehbehinderten sagt: Steht auf aus deinem Rollstuhl und wirf die Krücken weg! Du kannst (wieder) gehen!
Natürlich war der Gerd kein Jesus und die ganzen Leutchen fielen wieder um.
Aber da schauten der Gerd und seine Mannen/Menschenden schon nicht mehr hin.
Der Gerd, der nach eigenem Bekunden bei den Asozialen ausgewachsen war, konnte sich dem Traum hingeben, dass alles anders gelaufen wäre, wenn man damals seine Mutter so behandelt hätte. (Die Freundschaft zum Vlad zeigt ja auch mehr seine Bedürftigkeit.)

Kurz danach schwärmten dann die kleinen Helferlein von Arbeitsagentur/Arge und deren Dienstleister aus, um die neuen Gehenden in Lohn und Arbeit zu bringen. Mit ernüchternden Ergebnissen. Die Erfolgsquote war sehr gering. Das lag nicht an den Arbeitgebern, sondern an den neuen Gehenden. Kaum jemand von den vermittelten Personen blieb dann mehr als 3 Monate in Lohn und Brot. Schon das regelmäßige, frühe Aufstehen war eine Zumutung. Genauso, wie das regelmäßige Arbeiten.

Als die Hannelore Kraft dann in Berlin auftauchte und davon sprach, dass das System für die ganzen Behinderten und Kranken nicht funktioniert und man wieder einen Zweiten Arbeitsmarkt bräuchte, gab es von unseren Ideologen mächtig Schläge.

Und jetzt, in Zeiten vom Fachkräftemangel?
Der Linnemann von der CDU hat darauf hingewiesen, dass rund 500 000 Jugendliche ohne Arbeit und ohne Ausbildung im System herumlungern.
Vom Pampern von Mutti gleich zum Pampern von Vati Staat.

Natürlich hatte der Schröder das Hartz-IV System nicht erfunden.
Das wurde von Dänemark abgeschaut. Die springen dort aber ganz anders mit arbeitsunwilligen Mitbürgern um.

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