CCNP schrieb am 31.07.2023 13:33:
...Doch, heute gibt es die offenen Stellen. Such mal jemanden für einen Backshop, eine Bedienung oder eine Küchenhilfskraft. Und die Schilder, Jahrzehnte wurden sie nicht gesehen, sie sind wieder da, "Wir stellen ein". An jedem Bus, an jedem LKW pappt der Spruch, "Wir suchen Fahrer". Lockführer, früher der Traum der kleinen Jungen, sind dringend gesucht. Mit, "Wir suchen CNC Dreher & Fräser, Zerspanungsmechaniker", fing es an, heute wird alles und jeder gesucht.
Echt jetzt? Mir sind zwar auch bspw. die an den Rückseiten der LKW bzw. Hängerzüge angebrachten Sprüche aufgefallen, aber sowas kann man doch nicht ernst nehmen. Das dient eher dazu, der Konkurrenz zu imponieren ("Seht her, unser Laden boomt"). Denn wären die wirklich clever, würden sie die Datenbanken der Arbeitslosenverwaltung (oder wie der Laden aktuell grade heißt) absuchen und dort anfragen. Ich bin mir sicher, ich würde als dort Registrierter nicht a-priori nein sagen, wenn sich jemand als Arbeitgeber bei mir höflich bewürbe. Würde sich im darauffolgenden Einstellungsgespräch herausstellen, daß dem Cheffe-in-spe die Leasingraten für seinen Geschäftsführer-7er-BMW nicht wesentlich wichtiger als eine angemessene Bezahlung seiner Belegschaft sind, und weiter, daß der für die anstehende Verlängerung der Kraftfahrerlaubnis Klassen CE erforderliche Urlaub bezahlt und die Kosten der ärztlichen Untersuchung und der Amtsgebühren übernommen würden, ebenso wie für die Verlängerung der Gefahrguttransporterlaubnis, dann könnten wir ins Geschäft kommen. Aber nicht, wenn ein stark angeschmutzter Lappen mit einer Mobilfunkrufnummer hinter einem LKW herflattert. Und ich denke, denjenigen, die in den anderen Gewerken derart "angesprochen" werden, geht's ähnlich. Da ist viel heiße Luft dahinter und eher weniger die Einsicht, daß sich der Arbeitsmarkt teilweise "gedreht" hat und das "Händeringen" keine adäquate Problemlösungsstrategie für die Arbeit-Möchtegerngeber ist.