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  • knarr

mehr als 1000 Beiträge seit 14.05.2007

»Wenn Sie so wollen, bin ich der erfolgloseste Lobbyist in Berlin«

Ulrich Schneider im gestern publizierten Interview mit Roberto De Lapuente auf YouTube.
Ganz hörenswert. Bemerkenswert daran finde ich a) der von Schneider geäußerte Vorbehalt, wenn man das so verstehen mag, hinsichtlich des Bürgergeldes (ab Minute 24), und b) dass Lapuente mit persönlicher Erfahrung als "Kunde" in diesem Metier kein Blatt vor dem Mund zu nehmen braucht. Was vielleicht ja dazu führte, dass Schneider den Eindruck hinterlässt, dass er seine jahrelange Rolle als vermutlich gut bezahlter Lobbyist (verknüpft mit einer öffentlichen Rolle(!)) schon irgendwie hinterfragt...

> https://www.youtube.com/watch?v=0iNkI4fHT-8

Der Vorbehalt betrifft die mitnichten abgeschaffte Sanktionspraxis, die O-Ton "Säule von Hartz IV" darstellte.

Während Herr Nowak in seinem Kommentar den Bogen der Geschichte des weitgehend ausgebliebenen öffentlichen gesellschaftlichen Widerstands anreißt und feststellt, dass "Schneider (...) seine jahrelange Rolle als vermutlich gut bezahlter Lobbyist nicht (hinterfragt)", scheinen für Herrn Schneider im obigen Interview lediglich die medialen Kampagnen der letzten drei Jahre für die konstatierte Entsolidarisierung ausschlaggebend, was finde ich zu kurz greift: Die über lange Jahre gehaltenen unhaltbaren Zustände in besagtem Metier, in welchem der Gegenstand seiner Lobbyarbeit persönliche Erfahrungen mit der konkreten Ausgestaltung dieses Sanktionsregime konfrontiert wurde, hat beileibe nicht nur bei den "Kunden" Spuren hinterlassen, sondern hat ordentlich zu der heute festgestellten Entsolidarisierung beigetragen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.07.2024 16:05).

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