Die Frage stellt sich, wie 'extremistisch' definiert wird. Der folgende Satz macht ein wenig stutzig:
Personen, die von als "Mainstream" eingestuften sozialen Medien kamen, landeten eher auf alternativen Kanälen, Nutzer von "alternativen" sozialen Medien häufiger auf extremistischen Kanälen.
Was genau ist ein 'alternativer Kanal', was ein 'extremistischer'? Der einzige Hinweis, den Müller liefert, ist die Erwähnung von Sexismus und Rassismus. Abgesehen davon, dass heute die Abgrenzung dieser Begriffe selbst durchaus umstritten ist, kann man sich noch manch anderen Ismus vorstellen, der in die Kiste extremistisch gepackt wird oder werden könnte.
Wie kann man die Stichhaltigkeit einer Studie auch nur ansatzweise bewerten, wenn die Ausgangsparameter nicht bekannt sind, bzw. nur in sehr wolkiger Form? Am Schluss ist noch die Rede von 'wilden Verschwörungstheorien und menschenfeindlichen Inhalten'. Wie wenn allgemein klar wäre, was genau das ist. Gewiss gibt es Fälle, auf die sich zu einigen leicht fällt, etwa Q-Anon - wobei da von einer 'Theorie' zu reden natürlich weit zu viel der Ehre ist -, aber in anderen Fällen ist das völlig unklar. Bei Wikipedia wird z. B. JFK von Oliver Stone zerrissen, als verschwörungstheoretisch abgetan, obwohl sich der Mann bei der Darstellung der Umstände des Präsidentenmordes recht genau an bestätigte Tatsachen gehalten hat, eine Sicht die übrigens auch in Telepolis von Kompa immer wieder vertreten wurde. Wie also sind die Studienmacher mit diesen Schwierigkeiten umgegangen?