Bei vielen Themen geht es um die Macht von Dispositiven, also gesellschaftlichen Regeln, die nicht gesetzlich festgeschrieben sind, aber in sozialen Interaktionen sanktioniert werden.
Im Diskurs zwischen rechts und links werden diese Dispositive, bzw. diese "zwei Kulturen" dann jeweils verleugnet und auf die gesetzliche Lage hingewiesen.
Beispiel:
Herr/Frau von Rechts beklagt er "dürfe seine Meinung" nicht mehr sagen (weil er dann gesellschaftlich sanktioniert wird).
Herr/Frau von Links entgegnet darauf hin: "Typisch rechtes Gejohle über Einschränkung der Meinungsfreiheit. Ist aber Quatsch. Es gilt gesetzlich immer noch die Meinungsfreiheit in Deutschland. Aber niemand muss deine Meinung mögen." Sie leugnen also das Dispositiv und drehen es so, als forderten die Rechten Sonderrechte ein.
Gleichzeitig ist eins der linken Hauptthemen derzeit jedoch, dass Migranten in Deutschland immer noch zu oft rassistisch diskriminiert werden, obwohl auch das tatsächlich gesetzlich verboten wäre. Sie fordern die gesellschaftliche Sanktionierung von Verhaltensweisen, die sich oft gar nicht zweifelsfrei als rassistisch belegen lassen, während man von rechts natürlich eben diese Dispositive leugnet und es so dreht, dass die Linken Sonderrechte für Migranten wollen.
Letztendlich wird über komplexe soziale Felder diskutiert, die zu sehr stark vereinfachten Vorwürfen heruntergebrochen werden, die aber faktisch sehr schlecht mit Daten unterfüttert sind, um am Ende einfach deren Existenz zu leugnen, weil man sich eben auf das fehlende Faktische beruft.
Man tut so als ob. Genau wie diese beiden Herren hier:
https://www.youtube.com/watch?v=ohDB5gbtaEQ