Wäre Putin nicht von Anfang an von westlichen Politikern des juste milieu gemobbt worden, gäbs auch kaum Kontakte zu den europäischen Rechtsauslegerparteien
Vom Parteiprogramm entspricht das aber genau dem Programm der Partei Putins. Die Vorstellungen gleichen sich in vielen Fällen. Wollen sie jetzt hier Putins Politik weißwaschen? Der ist definitiv weit, weit rechts einzuordnen.
Das eigentliche Problem aber ist Riethmüllers Kritiklosigkeit gegenüber dem Correctnes-Diskurs. Dieser wird in gewissen Kreisen ganz eindeutig in dogmatischer Weise überhöht und mutiert zu einer Art Ersatzreligion
Das stimmt, ist aber inzwischen echt ein Randphänomen. In den letzten 10 Jahren gab es dahingehend von der autoritären Fraktion kaum noch Gewinne zu verbuchen. Selbe Fraktion nutzt alles, was ihnen zur Verfügung steht, um innerhalb linker Kreise ihre Dominanz aufzubauen. Ich erinnere nur an die unsägliche DefMa - dagegen ist Gendern Pillepalle.
Linke Kerninhalte sind in mancher etablierten Partei von Individualidentitäts-Fragen überwuchert, ja verdrängt.
Die Frage, die aber auch von Ihnen vermieden wird ist: warum ist das so?
Gerade in "realer Politik" sind doch Individualidentitätsfragen so populär, weil sie reine Symbolpolitik sind. Gendern der Sprache, Einführung eines dritten Klo's etc. sind Fragen, die eigentlich nicht viel Aufwandes bedürfen: Gendern setzt sich entweder durch oder nicht, drittes Klo wird eingeführt wo es möglich ist oder auch nicht. Ist doch unerheblich. Aber außer rhetorischen Feinden, mit denen man sich dann schön in Szene setzen kann, gibts da doch nix wirklich zu machen und auch keine wirklichen Gegner.
Im Gegensatz zu den "linken Kernthemen". Die sind unbequem. Austritt aus der NATO, Einführung eines europäischen Sozialsystems usw. - das wären realpolitische Themen, die aber "Anecken" und damit eine mögliche Regierungsbeteiligung verhindern könnten.
Im Gegensatz zu gendern - damit könnte sich sogar auch eine CDU-Regierung arrangieren.
m ein Beispiel zu nennen; sicherlich trifft es zu, dass die Polizei in den usa - nicht nur dort selbstverständlich - ein arges Rassismusproblem hat, dass überproportional viele Schwarze von Polizisten erschossen werden. Das Problem geht aber deutlich tiefer, denn die u.s.-Polizei erschiesst in noch extremer überproportionaler Weise Arme jeglicher Hautfarbe.
Mag sein. Dennoch ist die ständige Angst vor Polizeikontrollen etwas, was alle Schwarzen in der USA teilen - egal ob sie ökonomisch benachteiligt sind oder nicht. Das eine mit dem Anderen versuchen klein zu reden ist einfach ungerecht. Beides sind Missstände, die abgeschafft gehören.