Peter Nowak zeichnet nach, was vielen Leuten heute kaum noch bewusst sein dürfte - und er nennt wichtige Ursachen für die Misere, in der wir uns derzeit befinden.
Dass das "Abfallen vom Glauben" der Sozialdemokratie ein ebenso wichtiger Baustein für die marktkonformere Umgestaltung der bundesdeutschen Gesellschaft war wie die Abkehr der Gewerkschaftsoberen von ehemals als selbstverständlich erachteten Prinzipien der Affinität zu Arbeitnehmerinteressen, werden die Betroffenen mehrheitlich zumindest erahnen.
Die Pressekonzentration der letzten Jahrzehnte hat zudem die Medienlandschaft verstärkt in ein Sprachrohr marktradikaler Positionen gemacht, und der Glaubwürdigkeitsverlust der Gebührenfinanzierten, die sich dem Vorwurf ausgesetzt sehen, "Regierungsfunk" zu betreiben und statt objektiver Berichterstattung manipulative Absichten zu verfolgen, hat in weiten Kreisen zusätzlich Gefühle der Unzufriedenheit und Frustration befördert.
Hinzugekommen ist eine Politik der Koalition, die in den Augen derer, die darunter massiv leiden, als unprofessionell und für das Land schädlich empfunden werden.
Insbesondere der Wirtschaftskrieg gegen Russland und die quasi bedingungslose Unterstützung der Ukraine bei gleichzeitiger Ablehnung aller Versuche, auf diplomatischen Wegen eine Vernunftslösung oder zumindest eine Waffenruhe zu bewirken, stößt bei all jenen, die mittlerweile das Leben kaum noch bezahlen können, auf Unverständnis.
Daran dürfte sich bei so manchem die Frage anschließen, in wessen Interesse diese Politik sein könnte.
Das Spektrum der Antworten zeigt die Ratlosigkeit und umfasst "Nato bzw. Pentagon-Direktiven" ebenso wie "Interessen der Rüstungsindustrie" usw.
Der Verteidigungsminister, wenn man den Leitmedien glaubt, der derzeit beliebteste Politiker hierzulande, bietet als Lösung an, dass wir uns auf einen möglicherweise anstehenden Krieg vorbereiten (gegen Russland?).
Willy Brandt wäre wohl spätestens jetzt aus der SPD ausgetreten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.11.2023 12:18).