Ich weiß nicht, ob du den Artikel verstanden hast:
es geht hier um das Verhältnis kosmischer Horror zu sozialen Horror.
Kosmischer Horror meint hier die Tatsache, dass der Mensch angesichts der "unendlichen Weiten" und Kräfte des Kosmos ein Nichts ist. Die Menscheit hat demnach noch nicht mal ansatzweise einen Anspruch oder das Vermögen sich gegen die Gewalt des Kosmos zu wehren.
Der soziale Horror geht parallel zu dieser Tatsache! Auch im sozialen Miteinander gibt es die Ohnmacht des einzelnen Menschen nichts gegen soziale Mißstände/Ungerechtigkeiten auszurichten.
Meine Meinung dazu:
Gibt es wirklich Menschen auf dieser Erde, die den sogannten "kosmischen Horror" ernsthaft als solchen empfinden? Dieser sogenannte "kosmische Horror" ist seit Bestehen der Menschheit ein Fakt, über den sich bis vor 300 Jahren jeder Erdenbürger klar war, und den er als Realität -nicht als Horror!- akzeptiert hat!
Wir Menschen leben hier auf diesen Planeten gerade mal 40.000 Jahre, jeder einzelne von uns davon höchstens 100 Jahre...
Und erst Recht der Begriff "sozialer Horror"! Wir sind hier nur höchstens 100 Jahre... ...in kaum mehr als 200 Jahren wird sich kein Mensch mehr daran erinnern, dass wir überhaupt existiert haben!
Aber diese Lebenszeit sollten wir uns so schön, wie möglich machen, und dazu gehört in unserer Zivilisation ganz besonders auch die Verpflichtung, dass wir Rücksicht auf unsere Mitmenschen nehmen, Solidarität üben und Verantwortung gegenüber unseren Nachkommen! Und diese Verpflichtungen sind weder eine Bürde noch EIN Horror! Das ist auch Lebensqualität und -vor allen Dingen- die einzige Option, dem kosmischen Horror für mindestens EINE Lebenszeit ein Schnippchen zu schlagen!
Was ICH an sozialen Horror wahrnehme, sind Zeitgenossen, die
z.B.
-eine Pandemie weniger wichtig nehmen, als ihre persönlichen Belange!
-einen völkerrechtswidrigen Überfall auf einen souveränen Staat unterstützen, in der irren Überzeugung, dass das zu ihren Vorteil ist!
- einen Klimawandel leugnen, weil er ihren gewohnten Lebenswandel "durch den Tüddel" bringen könnte!
Da ich allerdings den sogenannten "kosmischen Horror" nicht als Horror ansehe, sondern als gegebene Gesetzmäßigkeit akzeptiere, kann ich nur achselzukend sagen:
Der "soziale Horror" ist menschgemacht und wenn die Menschheit am Ende nicht in der Lage ist, einem kleinen Virus, einem Autokraten oder die Zukunft unserer Nachkommen zu entgegenen, nur weil sich zu einer bestimmten Zeit zu viele Erdenbewohner sich selber und ihre mickrigen 100 Jahre Lebenszeit für wichtiger halten, als den Kosmos, dann ist das halt so! So what??
Und ich frag mich, ob ich jetzt Nihilist oder Realist bin?