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Avatar von ananemona
  • ananemona

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2021

Re: Es sind keine dunklen Mächte im Spiel, sondern ganz einfach....

oberham schrieb am 05.01.2023 12:57:

Danke für den Link - ich kannte diese Trillogie noch nicht,.....
(oh Gott, ich dachte sofort an Godard´s Bildbuch als ich den Trailer sah...... - den kompletten Film muss man wohl irgendwo kaufen - was ich mir spare ...... - Bildbuch kam auf Art vor einem Jahr oder ist es schon länger her?.... Ich denke Godard hat diese Trillogie nicht gekannt, falls doch, war es wohl eine Quelle der Inspiration, bezüglich der Bildgestaltung und des Schnitts...

Danke, von 'Bildbuch' wußt' ich nicht. Ist noch da, wo du's erwähntest. Keine 'leichte Kost', Der Hinweis ganz zu Anfang 'Becassine fürchten, denn sie ist verschwiegen.' handelt es sich dabei um diese?
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A9cassine

- es würde zum ganz Kulturkommerz passen, da letztlich, so gut die Werke auch sind, nichts weiter als Konsum dahinter steht.....

Hm - vielleicht kann man die von Philip Glass dazu komponierte Filmmusik als etwas wie einen beruhigenden Gegenpol/ beruhigendes Gegenüber dazu annehmen? 'Subtile Metamorphosen gebärende Schlichtheit' , heißt es über seine Kompositionen.

- Kultur, so wie wir sie erleben, ist schlicht die Ausbeutung menschlichen Talents, nicht zum Zwecke die Gemeinschaft zu entwickeln, sondern zum Zweck diese zu unterhalten und dem Intellekt eine Droge zu verpassen, die uns diese Welt ertragen lässt.... - so wird selbst der beste Geist zum Sklaven des Systems - so sehr er auch glaubt, gegen dieses anzukämpfen....)

Die indigenen Völker waren leider auch nicht von Psychopathen verschont geblieben, doch sie hatten nicht gänzlich ihre Lebensweise so drastisch dem destruktiven Egoismus dieser Exemplare geopfert - ja bis, ja bis die Seuche aus Europa bei ihnen ankam.

'Wetiko' - hatte Jack D. Forbes diese Seuche genannt. Er bezieht das auf die Auswüchse der kapitalistischen Marktwirtschaft und der damit verbundenen rücksichtslosen Ausbeutung von Mensch und Mitwelt ( Natur/Umwelt).

Es gibt einige, sehr abgeschieden existierende Gruppen, die in ihrer indigenen Lebenskultur tatsächlich Mittel und Wege fanden, den Psychopathen nicht ausgeliefert zu werden.

Es gibt Arbeiten darüber, in Erich Fromm´s Anatomie der menschlichen Destruktivität wird das in einigen Kapiteln ganz gut zusammengefasst - die Quellen sind dort zu finden.

Danke für den Hinweis. Vom Fromm gelesen: 'Haben oder Sein' und sein Büchlein über 'Die Seele des Menschen' - und tu's immer wieder mal. Beispielsweise beeindruckend empfind ich seine Beschreibung über die unterschiedlichen Handlungsweisen Tennysons, Bashos und schließlich Goethes, des 'absichtslosen Spaziergängers' hinsichtlich einer Pflanze. Tennyson bspw. reißt die Pflanze mitsamt der Wurzel heraus. In Fromms Sicht ist dies vergleichbar mit der Handlungsweise des westlichen Wissenschaftlers, der die Wahrheit sucht, indem er das Leben zerstückelt. Basho wiederum 'schaut aufmerksam' um sie zu 'sehen'. Er will sie nicht besitzen, er achtet das ( ihr) Da- Sein. Goethe schließlich gräbt sie aus, und bringt sie in seinen Garten, wo er sie wieder einpflanzt und, wie er am Schluß seiner Verse dazu schreibt: ".....nun zweigt es immer und blüht so fort."

Leider ist es völlig sinnlos darüber noch, es sei denn eben als persönlichen Müßiggang, zu reflektieren.
Die Menschen sind seit 30 Jahren soweit, die jährliche Vernichtung unser aller Erde, unseres Lebensraums, in etwa monetarisieren zu können.
Sprich, der Wahnsinn ist sogar als eine Geldsumme dokumentiert und es wird pro forma darüber debattiert (pro forma, da es schlicht nur Gerede ist ohne jemals ernsthaft das Problem angehen zu wollen, eben weil die Psychopathen damit ihr dressierte Horde vor ernste Probleme stellen würden, die Transition ist nicht möglich, indem man Windräder und Solarzellen installiert, ansonsten aber alle weiter wie die Irrsinnigen in einem globalen Spielplatz herumwuseln, ohne Sinn und Verstand, einzig ihren eingetrichterten Bedarfstriggern folgend, die zu 90% grandioser Schwachsinn sind!) -

dazu fällt mir noch ein: "..erst wenn der letzte Fisch gefangen...
( werden sie merken, daß man Geld nicht essen kann" )

es sind in etwa 100 Billionen US-Dollar - doch das ist wahrscheinlich noch weit unterschätzt.

1988 lag in deutscher Sprache wohl einer der ersten Aufsätze vor, die US-ÖL-Konzerne wußten schon in den 50ern sehr genau was sie an Subventionen von den Menschen erhielten, um ihre Gewinne zu generieren.

https://www.ioew.de/uploads/tx_ukioewdb/IOEW_SR_020_Monetarisierung_Natur_Umwelt.pdf

...und was den Artikel angeht, diese Auseinandersetzung mit dem Lovecraft, - dazu findet sich im Spiegel etwas Aufschlußreiches. Da wird meiner Ansicht nach schon deutlicher, warum der sowohl rassistisch als auch von einer enormen Lebensangst getrieben war. Auch wird darauf Bezug genommen, wer sich von ihm hat inspirieren lassen.
Von Stephen King bis Terry Pratchett- und auch in 'Fluch der Karibik' kommt er ( seine Figuren) vor. Hab nie etwas von Lovecraft gelesen.
https://www.spiegel.de/geschichte/h-p-lovecraft-praegte-stephen-king-sexmuffel-und-horrorgott-a-1048475.html

Unterhaltung, alles, schon klar.
Allerdings, um nochmal auf dein eingangs gesagtes Bezug zu nehmen:
Versuchs auch selber immer wieder: widerstehen, dem Sog des Defätismus, und versuchen, dem Nachbar ein guter Nachbar zu sein ( jello biafra, der schildert auch knalledeutlich, was los ist '- in 'last scream of the missing neighbors') den Wahnsinn nicht mitmachen so, daß am End' keiner dem Mitmensch mehr vertrauen kann.

Kleine Oasen schaffen - trotz alledem
lg

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.01.2023 18:03).

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