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Re: Einfach mal die Zahlung...

KarierterHut schrieb am 30.09.2022 06:59:

murdock01 schrieb am 29.09.2022 21:25:

KarierterHut schrieb am 29.09.2022 09:35:

XChainsawX schrieb am 29.09.2022 08:17:

Wie wäre es einfach, für die Arbeit die keiner machen will, sozialversicherungspflichtige Stellen mit Tariflohn zu schaffen?

Gibt es doch. Fragen Sie im nächstgelegenen Krankenhaus doch mal nach den Konditionen für eine Krankenschwester/Pfleger.

Aha, und die Unterbesetzungen liegen daran, dass entsprechend qualifizierte Menschen zu faul zum Arbeiten sind?

Das ist eine andere Frage, die ich im Anschluss beantworte. Aber der Vorposter hat behauptet, es gäbe keine sozialversicherungspflichtige Stellen mit Tariflohn. Und da habe ich widersprochen.

Zurück zu Ihrer Frage. Das liegt daran, dass der Nettolohn kein faires Entgelt für die geleistete Arbeit ist. Und das liegt unter anderem daran, daß:
- die Steuern und Abgaben zu hoch sind (die werden z.B. für die Sozialleistungen benötigt)

Nein, sind sie nicht. Deutschland liegt bei der Abgabenquote (Steuern und Sozialabgaben) mit 38,3% (2020) international im oberen Mittelfeld.
Verglichen mit dem, was dafür auch an Leistungen wieder zurückkommt (Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Krankenversicherung) ist das nicht zu hoch sondern angemessen.

- Spätschicht, Nachtschicht und 24-Stunden-Dienste zu schlecht bezahlt sind (u.a. wegen der Steuern und der Steuerprogression)

Blödsinn. Die Zuschläge für Nachtschicht (25%, 40% für die Zeit zwischen 0:00 und 04:00), Sonntagsarbeit (50%) und Feiertag (125%) sind steuerfrei, haben also nix mit Steuern oder Progression zu tun.

- die Arbeitsbelastung wegen der ökonomischen Rahmenbedingungen (Stichwort Fallpauschale) zu hoch ist.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Die Fallpauschalen sind teilweise zu niedrig und müssten angehoben werden. Die Frage ist allerdings, wieviel von diesem Geld dann bei den Beschäftigten ankommt. Oder was meinst du, warum Alten- und Pflegeheime seit einiger Zeit wie Pilze aus dem Boden schießen? Wenn du denkst, die Betreiber würden aus Verantwortungsgefühl für die Alten des Landes die Dinger hinklotzen, liegst du falsch. Kleiner Tip: Mit diesen Einrichtungen läßt sich prima Geld verdienen, deshalb sind sie auch ein beliebtes Investitionsobjekt bei Investoren.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/heime-als-gewinnmaschinen-fur-konzerne-und-investoren-5114386.html

- Der Staat inzwischen viele Bullshit-Jobs geschaffen hat, die z.T. mehr Geld für deutlich weniger Arbeit ermöglichen (https://www.lvz.de/lokales/leipzig/friedemann-goerl-ist-leipzigs-erster-fussverkehrsbeauftragter-A7HT7BNWU4VXVEGOTQCRTJACOU.html)
...

Hmm, was haben diese Bullshit-Jobs jetzt mit der Personalsituation bei Krankenschwestern (und -brüdern - den konnte ich mir nicht verkneifen) und Pflegekräften zu tun? Werden in diesen Bullshit-Jobs überwiegend Menschen aus diesem Personenkreis beschäftigt?

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