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Avatar von oldman123
  • oldman123

mehr als 1000 Beiträge seit 25.11.2003

Wusstet ihr schon?

Selbst wenn man Langzeitarbeitslose von eine in die nächste (zufälligerweise sinnvolle) Bildungsmaßnahme steckt, kann man mit denen machen was man will und niemand bringt die Menschen in einen Langzeitarbeitsplatz mit genügend Einkommen.

Wenn ein Betrieb also einem Langzeitarbeitslosen willkürlich 8 Euro/h zahlen darf sind das bei 160 h 1.280 Brutto bzw. StKl. 1 Netto 1.012 Euro. Bei StKl. 3 1.020 Euro.

Wie will man einen Single (m/w/d) mit solchen zu erwartenden Einkommen motivieren den Hintern zu eheben, wenn man gelernt hat mit einem Regelsatz von 449 Euro + 360 Euro max. Warmmiete (Magdeburg), also 810 Euro auszukommen? Sieht man sich dann noch die Tarife im öffentlichen Nahverkehr an, bleiben von den 1.000 Euro nicht mehr viel an Zugewinn über.

Bei den gleichen Bedingungen nach Tarif in der Metall- und Elektroiindustrie verdient der Handlanger des Hilfsarbeiters mit EG 1 schon ca. 2.500 Euro. Nur gibt es solche Arbeitsplätze kaum noch, da diese ins billige Ausland transferiert wurden.

Mindestens in die Länder, die hier in der Grafik nach Deutschland kommen (von Lohnkosten in Asien nicht zu reden).

Gesetzliche Mindestlöhne pro Stunde in Ländern der Europäischen Union
(Stand: Februar 2022)
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37401/umfrage/gesetzliche-mindestloehne-in-der-eu/

"Wer vor Aufnahme der Beschäftigung mindestens seit einem Jahr bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet war, für den gilt der Mindestlohn erst ab dem 7. Monat auf der neuen Stelle. Es besteht die Gefahr eines Drehtüreffekts. Für Tätigkeiten mit kurzer Anlern- und Einarbeitungszeit könnten Langzeitarbeitslose eingesetzt werden und nach 6 Monaten durch andere Langzeitarbeitslose ausgetauscht werden und so der Mindestlohn grundsätzlich unterlaufen werden.
...
Die diskriminierende Ausnahmeregelung muss gekippt, die Betroffenen bei der Suche nach einer ordentlich entlohnten Arbeit unterstützt werden"."

DIE LINKE Gesetzlicher Mindestlohn
https://www.die-linke.de/themen/arbeit-alt/mindestlohn-fuer-alle/

Leider ist auf der Seite kein Datum angegeben und scheint schon älter zu sein.

Scheint aber noch seine Gültigkeit zu haben.

"Gilt der Mindestlohn auch für Langzeitarbeitslose?
26. August 2022
Kurz & knapp: Mindestlohn für Langzeitarbeitslose
Wer gilt als langzeitarbeitslos?
Als Langzeitarbeitslose werden Personen bezeichnet, die bereits seit einem Jahr oder noch länger arbeitslos sind.
Erhalten Langzeitarbeitslose den Mindestlohn?
Nein, Langzeitarbeitslose zählen zu den Ausnahmen vom Mindestlohn.
Ab wann müssen ehemalige Langzeitarbeitslose mit dem Mindestlohn entlohnt werden?
Erst nachdem sich ehemalige Langzeitarbeitslose sechs Monate lang im neuen Arbeitsverhältnis befinden, erhalten sie den Mindestlohn.

Wer erhält keinen Mindestlohn? Diese Ausnahmen sieht das Mindestlohngesetz vor
Vom Mindestlohn profitieren auch nach Ablauf der Übergangsfristen nicht alle Arbeitnehmer, da die Politik einigen Argumenten aus der Wirtschaft stattgegeben und Ausnahmen definiert hat.

Keinen Mindestlohn erhalten nach § 22 des Mindestlohngesetzes die folgenden Personen. Sie können keinen Anspruch auf 12,00 € (Stand Oktober 2022) brutto pro Stunde erheben:

- Arbeitnehmer, die jünger als 18 Jahre alt sind und keinen Berufsabschluss vorweisen können
- Auszubildende
- Pflichtpraktikanten, die in einem Unternehmen bis zu drei Monate arbeiten
Personen, die sich schon länger in der Arbeitslosigkeit befinden

Kein Mindestlohn für Langzeitarbeitslose – warum?
Um Unternehmen die Einstellung von Arbeitslosen einfacher zu machen, hat sich die Bundesregierung dazu entschlossen, dass ihnen erst nach einer gewissen Zeit der Mindestlohn von derzeit 12,00 € (Stand Oktober 2022) brutto pro Stunde für ihre Arbeit gezahlt werden muss. Hierdurch soll die eventuell bestehende Barriere beseitigt werden."

Mehr auf "Arbeitsrecht.de"
https://www.arbeitsrechte.de/mindestlohn-langzeitarbeitslose/

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