Nach dem Abschluss der Kundgebung gab es noch Diskussionen, unter anderem über die Frage, ob es richtig war, dass Antifaschisten vermeintlich oder tatsächlich rechtsoffene Personen aus der Kundgebung drängten oder ob es besser gewesen sei, sie zu ignorieren.
Es waren auf dieser Kundgebung max. 10 Personen, die man der sog. "Freien Linken" zuordnen könnte und max. 3 sichtbare von der Partei "Die Baisis".
Auf keinem deren Schilder stand etwas, was dem Motto der Kundgebung nicht entsprochen oder gar widersprochen hätte.
In der Kundgebung, direkt vor der Rednerbühne, habe ich aber Schilder gesehen mit der Forderung: "Nordstream 2 sofort öffnen. Ist das nicht auch eine Forderung der AfD????
Ich war gerade angekommen, wollte in die Kundgebung hineinlaufen, um die Reden besser zu hören und wurde zunächst von einem schwarzgekleideten Mob, der sich vor mir aufbaute, davon lautstark und massiv abgehalten. Sie BRÜLLTEN mich an, Nazis hätten auf der Kundgebung nichts zu suchen. "Verschwinde". Nach der Frage woran sie denn zu erkennen glauben, dass ich Nazi sei: "Du stehst doch da wo die auch stehen". Sorry ich wusste nicht dass es Platzzuweisungen gibt wo man stehen darf und wo nicht. Diese Situation war so absurd, dass ich ganz sicher nicht mehr auf eine dieser Demos gehen werde, solange die Veranstalter die Antifa darüber entscheiden lassen, wer teilnehmen darf und wer nicht. Unter anderem mit der VVN habe ich in meiner Heimatstadt gemeinsam jahrelang die Ostermärsche mitorganisiert. Ich werde mich nicht noch einmal von verwöhnten Wohlstandskindern, mit autoritären Verhaltensmusstern, als Nazi beschimpfen lassen.
Und dann noch mal nebenbei. Die linke Bewegung hat 2,5 Jahre die Menschen mit den Coronamaßnahmen und den daraus resultierenden Ängsten und Sorgen alleine gelassen und Teile von ihnen dem rechten Spektrum direkt in die Arme getrieben, weil genau dieser Wolf im Schafsfell ihnen zugehört hat. Soll sich das jetzt so fortsetzen? Aus eigener Erfahrung weiß ich wie mühevoll es ist, unzählige Gespräche und Diskussionen, in meinem "Nichtlinken" Umfeld, zu führen und zu versuchen die Menschen davon abzuhalten politisch nach "rechts" zu kippen.
Das nennt man übrigens antifaschistische Arbeit.
Oder was ist antifaschistische Arbeit sonst?
Das alleinige Rufen von "Alerta Alerta Antifacista", schwarze Kleidung und körperliche Angriffe gegen Menschen, die man gar nicht kennt und von denen man absolut nichts weiß, ist es jedenfalls nicht.
Die Nöte und Ängste der Menschen drehen sich auch, aber nicht ausschließlich um Brot, Frieden und Heizen, sondern auch um die Sorge welche neuen Maßnahmen des IfsG ihnen, ihren Kindern und Enkelkindern im Herbst wieder aufbürdet.
Die wahren Faschisten sind mehrheitlich nicht die "einfachen Menschen", die seit 2,5 Jahren auf die Straße gehen. Das sind die Menschen, die wir dringend abholen sollten.
Die wahren Faschisten machen sich gerade im Hintergrund bereit und die linken im Land onanieren sich an einem selbstausgesuchten Gegner ab.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.09.2022 13:17).