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  • kulinux

mehr als 1000 Beiträge seit 29.01.2001

Re: Spiegel Affäre 1962

nomore schrieb am 25.02.2021 01:55:

Dafür meldete der Tagesspiegel gestern, dass Spahns Anwälte in dieser Sache nicht nur Unterlassungserklärungen verschicken, sondern auch über das Grundbuchamt ermittelten, welche Reporter damit befasst sind. Spahn selbst war für Fragen von Telepolis dazu nicht erreichbar.

Erinnert mich an die Spiegelaffäre 1962.

Es war das erste Ereignis in der Nachkriegsgeschichte, zu dem die westdeutsche Öffentlichkeit spontan und engagiert politisch Stellung nahm, weil sie darin einen Versuch sah, eine missliebige Publikation zum Schweigen zu bringen.

Das war der Spiegel in meiner Kindheit, nichts davon blieb übrig, leider.
Möge telepolis standhaft bleiben.

Na, zum Glück kann ich Dich vielleicht "trösten": Der Spiegel war auch schon vorher nichts anderes (s. seine Propagierung der Einzeltäterthese im Reichstagsbrandprozess mit Hilfe von alten SS-Leuten, die u.U. sogar dabei waren).
In der "Spiegel-Affäre" kann man ja mal die "Verstörungstheorie" ansetzen, dass das Ganze inszeniert war, um Strauß loszuwerden. Irgendjemand aus dem gerade erst wieder erstarkenden deutschen MIK wollte Strauß loswerden und hat deshalb das Papier aus dem Kriegsministerium "durchgestochen" – wohl wissend, dass der jähzornige, sich selbst (später) sogar bis zum Kanzlerkandidaten überschätzende Strauß im Umgang mit der "Krise" auf die Nase fallen würde.
Außerdem braucht jeder Agent eine gute Legende, z.B. die "Sturmgeschütz der Demokratie" zu sein … mit Altnazis in der Redaktion und einer Verbundenheit des Herausgebers zum "tiefen", rechten Unsinn raunenden Heidegger …
Dabei war der Spiegel schon damals eher das "Sturmgeschütz GEGEN die Demokratie" – wenn man mal fälschlicherweise annimmt, dass es im Adenauer-Staat je sowas wie "Demokratie" gegeben hätte, nur weil ausgerechnet die Oligarchenmarionette Adenauer das behauptet hat …

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