Dollartmensch schrieb am 16.08.2023 10:42:
Es gibt schon so viel, das früher einmal anerkannt und hochgeachtet war, das heute auf dem Müll der Geschichte liegt. Die Monarchie zum Beispiel. Vor etwas mehr als 100 Jahren gabs noch einen deutschen Kaiser.
Objektiv betrachtet: konstitutionelle Monarchien (wie in Skandinavien, Benelux, UK) gibt es weiterhin und sie schneiden in vielen Bereichen besser ab als ihre republikanischen Nachbarn. Ich vermute, das liegt im wesentlichen daran, dass Monarchen in Generationen und nicht in Wahlperioden denken und sie die ganze Bevölkerung und nicht nur ihre Wähler im Blick behalten müssen.
Und wenn man beobachtet, wohin sich die Völker entwickeln - jedenfalls, soweit man sie lässt - so ist doch eine Tendenz zu beobachten: zu immer mehr Demokratie! Demokratie in allen Lebenslagen.
Und dazu gehört auch eine vollständige Demokratisierung des "Kapitalismus", der Besitzverhältnisse. Der Weg dorthin ist nicht einfach und war bisher auch mit vielen Fehlern behaftet. Aber gehört deshalb dieser Weg auf den "Müllhaufen der Geschichte"?
Objektiv gesehen haben alle Versuche*, die Besitzverhältnisse zu "demokratisieren" zu noch schlimmeren Ergebnissen geführt als der Faschismus (ausgenommen die Katastrophe des deutschen Faschismus). Sollte man deshalb den Faschismus ebenfalls nicht auf den Müllhaufen der Geschichte werfen? "Mehr Faschismus wagen"? Wohl kaum. Beide Ideologien gehören auf den MDG.
* ich meine hier die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln, also Sozialismus und nicht etwa die Sozialdemokratie, die sich als Demokratiekompatibel erwiesen hat.