In Madrid wurden am Wochenende ein paar Puppenspieler nach einer Karnevalsveranstaltung wegen 'Verherrlichung des Terrorismus' verhaftet. Ihnen drohen mehrjährige Haftstrafen. Ihr Vergehen: Sie haben ein Kasperletheaterstück aufgeführt, das wohl versehentlich von der Kulturdezernentin im Kinderprogramm angekündigt war, bei dem in einer Szene der Gendarm der bewußtlos geprügelten Hexe ein Schild unterjubelt, auf dem "Hoch Alka-ETA" steht, um sie damit als "Beweismittel" zu fotografieren. Prompt passiert exakt das, wovon das satirische Stück handelt - Verhaftung und eine Empörungswelle in den Massenmedien, die sich gewaschen hat. Interessant auch, die Feigheit zu beobachten, mit der die ganzen halblinken Politiker (Edit: ich meine damit unter anderem die Bürgermeisterin Carmena, die schon bei der twitter-Hexenjagd auf Guillermo Zapata total versagt hatte, sowie die üblichen Verdächtigen der PSOE) sich bemühen, sich von den Puppenspielern zu distanzieren, um bloß nicht mit "irgendwas mit ETA" in Verbindung gebracht zu werden. Obwohl mittlerweile eigentlich klar ist, um was es wirklich ging, und daß das einzige Problem anscheinend eine mißverständliche Programmankündigung seitens der Veranstalter war, sitzen die Leute immer noch im Knast. Was will man von so einem Land erwarten?
> http://www.eldiario.es/temas/titiriteros/
> http://granada.cnt.es/content/comunicado-de-la-cnt-ait-de-granada-respecto-la-detenci%C3%B3n-de-los-integrantes-de-%E2%80%9Ct%C3%ADteres
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.02.2016 15:51).