Sie sagen es!
Eigentlich ist es zum Schreien oder Weglaufen.
Und die Meinungsbildungsindustrie funktioniert, auch wenn es derzeit ein wenig kriselt, noch immer hervorragend.
Ich erschrecke jedes mal, wenn zum Beispiel im Verein ein aktuelles Thema angeschnitten wird. Da muss ich dann die Leute ganz ganz vorsichtig abholen, und ich darf sie keineswegs zu schnell mit harten Fakten erschrecken, weil die sonst sofort dicht machen. Meist nur eine kurze ironische Bemerkung, und dann lasse ich sie erst mal stehen, damit sie ins Grübeln kommen. Erst beim zweiten oder dritten Anlauf fange ich an zu argumentieren, aber streng dosiert.
Es ist richtig Arbeit, eine vorgefasste Meinung zu korregieren, und es scheint ein Kampf gegen Windmühlen, weil diese Meinungen schnell und in hoher Stückzahl produziert werden. Wenn man da nicht arbeitsteilig vorgeht, dann kommt man nicht hinterher.
Als Einzelkämpfer kann man nur punktuell eingreifen, und eine wirklich aufklärerisch wirkende gesellschaftliche Kraft, die dann auch noch "salonfähig" sein sollte, um zu den Leuten durchdringen zu können, sehe ich derzeit leider auch nicht.
Aber wie Sie richtig bemerkten, das Kapital hat sich bereits mit den Lissabon-Verträgen bestens gerüstet, und wenn die Bestrebungen zur Bargeldabschaffung gelingen, dann können die sogar ihren Kapitalismus als Simulation weiter laufen lassen - dann gibst`s nicht mal mehr die Möglichkeit zum Bankenrun!
Es ist so frustrierend!
Queru