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  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Warum die Diskussion über Fluchtursachen-Bekämpfung z. Zt. nicht opportun ist

Die Migrationsströme in Richtung Westeuropa kommen im wesentlichen
aus drei Weltregionen, dem Balkan, der arabisch-islamischen Welt, dem
sog. Schwarzafrika.

Der Balkan steht heute unter der Vormundschaft von EU und Nato.
Jugoslawien wurde im Zusammenwirken mit einheimischen Nationalisten
in ökönomisch nicht überlebensfähige "Entitäten" zerstückelt, ohne
dass die territorialen Fragen letztlich gelöst wurden. Massgebend war
die Vorgabe, dass mit Serbien keine russlandfreundliche Regionalmacht
entstehen sollte. In Rumänien und Bulgarien wollte die EU neoliberale
Modellgesellschaften entwickeln (Spitzensteuersatz BG 10 %). Welch
soziales Desaster man in gerade in Bulgarien angerichtet hat, wird
daraus deutlich, dass das Pro-Kopf-Einkommen dort inzwischen unter
dem der Türkei liegt und ca. 25 % der Bevölkerung, vor allem gut
Ausgebildete, das Land inzwischen verlassen haben.

Die arabische Welt leidet unter einer drastisch ungleichen
Verteiligung von Einkommen und Vermögen. Während es in einigen
Ländern nicht nur riesige Infrastruktur-Defizite gibt, sondern immer
grössere Teile der Bevölkerung im Elend versinken, reisen Milliardäre
von der arabischen Halbinsel durch europäische Fussballstadien und
überlegen, welchen Klub sie als nächsten aufkaufen. Die Despotien der
arabischen Halbinsel, die letztlich verhindern, dass der Reichtum der
Region auch den Menschen der Region zu gute kommt, stehen aber unter
dem besonderen Schutz von USA und Nato. Die EU belegt Länder wie Iran
und Weissrussland mit Sanktionen und liefert an das saudische
Wahabiten-Regime schwere Waffen. 

In Schwarzafrika betreiben westliche Länder immer noch oder wieder
eine Politik des offenen Neokolonialismus. Der
niedrländisch-britische Shell-Konzern, der die  Ölvorkommen im
Nigerdelta ohne Rücksicht auf Menschen und Umwelt ausbeutet, gilt in
ganz Afrika regelrecht als Synonym für westliche Arroganz und 
Unverfrorenheit. Weil der französische Staatskonzern Areva "seine"
Uranminen in Niger inzwischen unter dem Schutz von Nato-Truppen
ausbeutet, wird das, bezogen auf die Bevölkerungszahl, uran-reichste
Land der Erde wohl auf Dauer auch eines der ärmsten Länder der Erde
bleiben. Die Franzosen leisten sich dabei in Niger unglaubliche
Umweltverbrechen. Tausende Afrikaner sind an Krebs erkrankt, bekommen
von französichen Ärzten zwecks Verhinderung von
Schadenersatzforderungen aber immer wieder falsche Diagnosen
gestellt. 

Über diese Zusammenhänge der aktuellen Migrationsbewegung erfahren
wir praktisch bei ARD und ZDF nichts.  

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