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  • Utuhengal

522 Beiträge seit 23.05.2008

Re: Eine geniale Idee

wissen ist ohnmacht schrieb am 6. April 2011 13:22

> Stellt euch bitte mal vor, wir würden irgendwo im Land einen
> künstlichen See anlegen. Es dürfte das geringste Problem sein,
> geeignete Flächen dafür zu finden (zum Beispiel Gegenden, in denen
> einst überirdisch Kohle gefördert wurde).

Es geht um viele hundert Quadratkilometer.  Da reicht ein
Tagebaurestloch nicht weit.

> Etwas weiter davon entfernt
> legen wir danach einen zweiten See an, der jedoch möglichst viele
> Meter tiefer als der erste liegen sollte.

Der Ringwallspeicher hat viel mehr Höhendifferenz als Deine
Seen je könnten (dort, wo Platz für große Seen ist, also im
Flachland, bekommt man nur einige Meter hin, und an steilen
Berghängen, wo es die Meter gibt, bräuchte man riesige Mauern
auf der Unterseite (und es gibt wenig Platz, also bleibt der
See winzig)).  Dort, wo geeignete hochgelegene Becken liegen,
sind bereits Wasserkraftwerke oder Pumpspeicheranlagen drin.

> Soweit so gut. Wasser ist immer und überall genug vorhanden, dafür

Nein, wir brauchen ein paar hundert Kubikkilometer (das fünf- bis
zehnfache des Bodensees).  Das ist etwas mehr als Niederschlag.

[Spielkram gelöscht]

> viele sein. Wie ihr alle wisst, ist es über einem See
> überdurchschnittlich windig, ansonsten wären Segelschiffe ja nie
> erfunden worden.

Nein.  An Land waren lediglich Pferde billiger und praktischer
als Segelwagen.

> Darüber hinaus reflektiert das Wasser die auftreffenden
> Sonnenstrahlen in alle Richtungen

Nein, entweder in eine (wenn es glatt ist) oder durcheinander
(d.h. mit etwa derselben Verteilung wie diffus reflektierendes
Festland, wenn es wellig ist). Wenn das hülfe, würde man es
bei landgebundenen Solaranlagen auch ausnutzen.

> Nähe von Wasser wird man schneller braun.

Weil man spärlich (bis garnicht) bekleidet am Strand liegt.
Wenn man sich fern vom Wasser auszieht, wird man auch braun
(wenn man nicht vorher von der Sittenpolizei abgeholt wird).

> - Künstliche Seen, die nebenbei gleichzeitig als Auffangbecken von
> enormen Wassermengen dienen könnten, falls mal irgendwo in der Nähe
> eine Überschwemmung drohen sollte

Angenommen, man findet oder baut irgendwo in der Pampa einen
geeigneten See, und schafft es, den extrem nahe (d.h. unter 100 km)
an eine hochwassergefährdete Großstadt heranzubringen. Wie bekommt
man jetzt das Hochwasser (es sei ein kleines, so ein hundertstel
Kubikkilometer) *schnell* aus der Innenstadt in einen 100 km
entfernten, 50 Meter höher gelegenen See?

> - Womöglich könnte man die Windkraftwerke besichtigen und in luftiger
> Höhe eine kleine Aussichtsplattform betreiben

Enercon hat irgendwo so ein Teil stehen (ohne See drunter), selbst
das rentiert sich offenbar nur als Firmenwerbung, sonst hätten viele
Windmühlen ein Restaurant oben drin.

Wie man in einem Pumpspeichersee badet oder als angeltauglicher Fisch
existiert, ohne in die Turbine gesaugt zu werden, erfindest Du sicher
noch (Hinweis: Derartige Seen sind normalerweise eingezäunt oder
zumindest mit strengen Verbotsschildern versehen).

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