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  • William Zard

mehr als 1000 Beiträge seit 13.06.2005

Re: Geothermie

Naja, 

Roho schrieb am 8. April 2011 07:33

> Mein Problem damit ist, dass die Leistung eher begrenzt ist (glaube
> so 8MW, an Beispiel der Türkei), und dass die Standorte recht eng
> vorgegeben sind.

Was heißt es schon, dass die Leistung begrenzt ist!? Solange die
Anlage sich ökonomisch rechnet ist alles doch in Butter. Man muss
halt nur entsprechend mehr Anlagen aufstellen, was aber nicht das
Problem ist, wenn sich die einzelnen Anlagen wirtschaftlich sind. An
Standorten mangelt es dabei an sich nicht, bei der Anlage in
Unterhaching z.b. hat ein Aquifer angebohrt, das größer ist als
Oberbayern und so ist es letztlich nicht verwunderlich dass im
Münchener Umland mehr als 150 Bohrgenehmigungen erteilt wurden.
Soviel Bohrgerät bekommen die grad gar nicht her. In der Summe mag
das was dort bereits in Bau ist und in den nächsten zwei drei Jahren
fertiggestellt wird als kleiner Beitrag zu den EE erscheinen, aber
der Anfang ist halt nicht einfach und bei dem Thema gibt es in der
Praxis noch viel zu lernen und zu optimieren.

Kleinere (dezentralere) Anlagen bieten ja eine ganze Reihe Vorteile,
was Ausfallsicherheit des Gesamtsystems betrifft, aber auch was die
Effizienz angeht. Insofern ist die leistungsbegrenzung jetzt nicht
wirklich ein Problem. 

Im übrigen sind diese 8 MW nicht zu unterschätzen, da die Dinger
Grundlastfähig sind, kann man mit einer 8 MW Anlage soviel Energie
gewinnen, wie mit einem 40 MW Windpark oder einem 65 MW PV-Feld! ...
aber Ok, eigentlich hatten wir es in diesem Forum davon
"Leistungslücken" zu schließen, womit wird die 8 MW ansehen und nicht
den Jahresertrag. ;)

> So wie ich es sehe ist Geothermie in erster Linie zum Erzeugen von
> Wärme geeignet - unter Aufwendung von Strom. Stromerzeugung ist eher
> selten/aufwendig.

Aus niedrigen Temperaturen Strom zu gewinnen ist technisch
anspruchsvoll. Du hast sicherlich recht, dass die Wärmenutzung
deutlich einfacher zu bewerkstelligen ist und das wohl der primäre
Nutzen solcher Anlagen ist.
Nun steckt aber der Löwenanteil der Kosten in den Bohrungen, so dass
man die für die Stromerzeugung zusätzlich nötige Kraftwerkstechnik
nahezu geschenkt bekommt. Wenn sich die Bohrungen schon über die
Einspeisung in Fernwärmenetz rechnen, dann rechnet sich die
Kraftwerkstechnik zur Stromerzeugung im allgemeinen auch.

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