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  • ananemona

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2021

Re: Wer gegen die eigene Armut kämpft, empfindet mehr Empathie für Ärmere

johndoe19 schrieb am 20.11.2022 18:52:

Und was das Kamel&das Nadelöhr angeht:

Nimmt man das Bibelzitat "Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme", dann frage ich mich, wer eigentlich genau weiß, ab wann man so reich ist, dass man nicht mehr in dieses Reich aufgenommen wird?

Hast auf den Beitrag von mir geantwortet; der TE hat das nicht geschrieben, also nicht ihm den Vorhalt machen.

'Gimel' ist übrigens auch ein Buchstabe aus dem hebräischen Alphabet, und wollt' man was noch weiter gehendes zum 'Kamel' ausführen, würd's ein langes posting.
Lass' ich. 'G' erinnert auch an Gabriel. Einer der Erzengel. Ich mag den. Übrigens ebenso wie Raphael. Wieso&warumund Hintergründe wären ein lange Geschichte.

Soll vorkommen, daß Menschen einen inneren Halt haben, ohne gleichzeitig an eine institutionelle Einrichtung ( bspw. kath. Kirche) sich binden - auch ihre Nachkommen selber entscheiden lassen, ob sie sich taufen lassen oder nicht, und wenn, zu welchem Bekenntnis.
Nur so viel dazu.

Woher weiß der Bibelschreiber denn, dass nur Arme den Zugang haben?
Könnte es nicht auch sein, dass die Armen einfach aufgrund ihrer Vielzahl dieses Reich nie betreten werden?

Käme auch wieder darauf an, was man unter 'Himmel' versteht.
Es könnte sich durchaus um etwas wie Zufriedenheit handeln, - und um im Beispiel eines materiell armen ( und ja ach: angeblich sozial 'schwachen') Menschen zu bleiben: es könnte durchaus sein, daß , mit seinem Mitmensch sein Brot ebenso wie seine Alltagsfreuden, Sorgen und Nöte zu teilen, ihm zuhören ebenso wie er einem zuhört, etwas Wesentliches in die Mitte ( in die Waage, in die Ausgewogenheit) holt, welches ja nicht unbedingt sichtbart, greifbar, materiell wertig ( in Münzwerten zählbar, messbar)sein muss.

Und wer sagt eigentlich, dass es in diesem Reich wirklich lustig oder auch nur gerecht zugeht?

Und wer sagt, daß es bei Reichen ( man guck sich auch mal die etymologische Herkunft des Wortes an sich an) gerecht zugeht? Was impliziert denn 'reich' im materiellen Sinn?
Macht& Herrschaft.
Mithin also Druck und Zwang. Der sich ebenso auf die Nachkommenschaft erstrecken kann - welche dann genauso wird.
Soll allerdings auch schon wen gegeben haben, der den Krempel hinschmeißt und sagt,
( in Anlehnung an ein Lied von Hans Söllner, 'für Marianne und Ludwig' war das, bin aber nimmer sicher...) ich scheiß auf eure 50.000 Eus teure Einbauküch' - mich könnts ihr nicht kaufen mit eurem äußerlich so schönen Schein, nein, ich geh, weil ich sonst Angst hab, neben euch zu erfrieren.

Existiert diese Behauptung bzw. das Versprechen vielleicht nur, um die Armen in dieser Welt "bei der Stange zu halten", so dass sie den Pfaffen das bisschen was sie haben auch noch geben?

Folgte man Paul Feyerabend, käm man auf den Gedanken, daß - bspw. - früher die Dorfpriester, wenn man so sagen mag, eine gänzlich andere Funktion innehatten - sowas wie ein Psychologe heute, eher - also weit weg von den 'Großkopferten' in der Institution.
Übrigens sollen schon große Besitztümer an die Institution kath. Kirche vererbt worden sein; das waren dann wohl keine materiell armen Leut', die so gehandelt haben.
Motiv: Ablasshandel? Oder andere Gründe?

Gab auch Menschen, die spät in ihrem Leben Katholik geworden sind, wo man vielleicht erstaunt ist, zu hören, daß sie nicht Zitat: 'die glaubenslosen Intellektuellen waren, für die man sie hielt', siehe hier:
https://www.deutschlandfunk.de/der-dichter-alfred-doeblin-zwischen-gott-und-alexanderplatz-100.html

Die wirklich Reichen - was das bedeutet, darüber hat Hans Jürgen Krysmanski ( Uni Münster, seinerzeit) einiges zu sagen gewußt. Er war Soziologe, Friedens- und Konfliktforscher.

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