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  • ananemona

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2021

Guter Artikel, danke dafür

Und wo wir über Traumata sprachen: Die Dämonisierung hat auch wissenschaftliche Forschung zu therapeutischen Anwendungen psychedelischer Substanzen wie Ayahuasca, LSD oder Psilocybin behindert.

Bei mir geht stimmungsmässig immer die Sonne auf, wenn ich über die positiven Forschungen lese, die sich mit den medizinischen Einsätzen von Psilocybin oder Albert Hoffmanns Entdeckung befassen. Wie es in den Niederlanden damit ist, weiß ich nicht, von der Schweiz wird immer wieder berichtet, wie sehr hilfreich solch eine Therapie bei Traumata sein kann.
Darum finde ich es auch so schade, daß man in Deutschland( also mindestens mal in Bayern) da erfahrungsgemäß ( habe mit manchen Therapeuten in Bayern darüber zu reden versucht) noch nichtmal was davon gehört zu haben scheint. Oder nicht darüber reden darf!?

Die hängen auch immer noch ihrem Freud so an, wie selbiger - in den Worten von Joseph Campbell: "Freud was fishing while sitting on a whale".
Damit meinte Campbell die unentdeckten psychischen Bereiche, deren Entdeckung Freud nicht gelang, weil er alles Psychische nur auf postnatales Erleben begrenzt hatte.

Weil ich die Thematik faszinierend finde, hab ich und tue das noch- ist eine lange und sehr aufschlußreiche, spannende Reise - bei Stanislav Grof ( Die perinatalen Grundmatrizen) gelesen und bin zunehmend fasziniert, in welcher beeindruckenden Tiefe und Bandbreite Grof schreiben kann. Er zeigt die einzelnen Positionen der Pioniere der Psychotherapie auf, fängt bei Freud also an, geht dann zu Adler, Rank, Reich ect.

Bei Freuds Erkenntnissen stellt er heraus, daß ( 'Trauer und Melancholie') sich verdrängte Aggression in Depression und nicht zuletzt in selbstzerstörerisches Verhalten wandeln kann. Würd' ich jetzt in Zusammenhang mit Alkohol - als Sucht - sehen.

Bei den Naturwissenschaftlern wie Einstein, beschreibt er anhand deren biografischer Aufzeichnungen, wie sie zu ihren Erkenntnissen gelangten, die sich eben nicht ausschließlich nur auf ein 'klotzmaterialistisches' Weltbild gründeten, - noch nicht einmal auf nur Sprache als primärem grundlegendem Baustein intelligenter Vermittlungsfähigkeit, und eben auch nicht ausschließlich auf die Göttin Mathematik als Erste, also dem für manche Menschen einzigen 'Zeichen', welches einen Menschen zum intelligenten und klugen Geschöpf machen soll.
Beispiel: Einstein an Max Wertheimer: " Ein Gedanke kommt, und ich kann versuchen, ihn danach in Worte zu fassen."
Einstein erhielt seine Inspiration durch Bilder und körperliche Gefühle, die er dann - zusammen mit den Mitarbeitern - durch mathematische Symbole vermittelte.
Geht dann weiter über Tesla, Kekulé und anderen, etwa bei Newton zeigt er Beispiele,
daß auch sie dieses Aufbauen auf viel älteren Weisheiten zu ihren späteren Schlüssen brachte. Sogar auf die Truhe Newtons geht er näher ein - auf deren Inhalt, welchen die Wissenschaft zur Zeit nach dem Ableben Newtons entsetzt und kopfschüttelnd zur Kenntnis nahm: "Was, Newton und Esoterik?"

Aufschlußreich: im Zusammenhang mit (Kriegs)aggressionen und Kriegshandlungen kommt Grof auch auf den Psychohistoriker Lloyd deMause zu sprechen, welcher den Zusammenhang von Geburtsmetaphern im Zusamenhang mit Kriegseinsätzen erforscht hat.

Würde hier alles viel zu weit führen, noch näher darauf einzugehen, nur so viel an der Stelle - und wenns vllt. interessiert: als Ergänzung zu Ihrem Artikel: Stanislav Grof 'Der Weg des Psychonauten - Enzyklopädie für Reisen in innere Welten' ( 2 Bände)

mfG

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