exkoelner schrieb am 17. Dezember 2015 08:13
> Objektiv ... hm, objektiv ... gibts das überhaupt?
Nein. Jede Zeitung hat ihre Leserschaft, jeder Fernsehsender seinen
präferierten Zuschauerkreis. Die FAZ wird von einem ganz anderen
Publikum gelesen als die Frankfurter Rundschau. Menschen wählen sich
vor allem die Medien, die in grundsätzlichen Fragen ihren oder einen
nahen Standpunkt vertreten. Sie wollen ihre Meinung dort wiederfinden
und nicht einen konträre. Das Internet hat dazu beigetragen, daß
diese Tendenz noch verstärkt wurde, weil es beispielsweise die
Mögllichkeit von Foren geschaffen hat, in denen sich Gleichgesinnte
tummeln, anders Gesinnte dagegen als unerwünschte Eindringlinge
erkannt und schnell und geräuschlos ausgeschlossen werden können.
Das ist der eine Aspekt. Der andere, daß die Medien in den Händen
weniger Machtgruppierungen liegen. Und auch, daß sich Redaktionen und
Redakteure immer häufiger gemeinsamer Quellen bedienen, was die
Unterschiede der Nachrichten und Meinungen verwässert.
> Es fängt ja schon bei der Wortwahl an. Ein Kampfeinsatz kann auch
> eine Verteidigung, oder ein Angriff sein - je nach Perspektive.
Oder ein Luftschlag. Mit - leider - eventuellen Kollateralschäden.
Aber es fängt noch eher an, nämlich bereits bei der Themenwahl.
> Eine
> Besetzung auch eine Befreiung. Also ohne klares Wertebild wird man
> dann nicht schlau draus. Ich glaube auch dass das der Grund ist,
> warum Politik seit einiger Zeit so auffällig oft von "unseren Werten"
> spricht.
Naja, der Vorwurf bleibt beileibe nicht auf die Politiker beschränkt.
Solche Äußerungen findest Du zuhauf in jedem Forum. Es gibt viele
Bekehrer und Brainwasher, auch außerhalb der Politik. Der Kampf um
Meinungshoheit hat in unserer pluralistischen Welt noch an Bedeutung
gewonnen, wogegen viele Jahrhunderte lang in unseren Breiten nur eine
Meinung galt, und das war die klerikale.
Was für "Werte" gilt, gilt im übrigen auch für "Kultur".
> Das ist Brainwash, 1. Teil - aha, wir (also ich und du, also
> alle, also einheitlich, nein, nein, nicht der eine so, der andere so
> - denn dann ists ja kein "wir" mehr ...) haben offensichtlich
> gemeinsame Werte, die über Krieg und Frieden, Tod oder Leben, arm
> oder reich, etc. entscheiden - über die aber gar nicht diskutiert
> wird. So, und in diesem Kontext mach mal ne "objektive Nachricht" ...
Es gibt schon Werte, von denen man annehmen - hoffen - sollte, daß
sie die meisten uneingeschränkt teilen. Letztlich muß man immer dann
mißtrauisch sein, wenn die Vermutung besteht, daß dahinter Absichten
verschleiert werden sollen. Aber das gilt für jede Form der
Kommunikation und für jedes Medium.
> Objektiv ... hm, objektiv ... gibts das überhaupt?
Nein. Jede Zeitung hat ihre Leserschaft, jeder Fernsehsender seinen
präferierten Zuschauerkreis. Die FAZ wird von einem ganz anderen
Publikum gelesen als die Frankfurter Rundschau. Menschen wählen sich
vor allem die Medien, die in grundsätzlichen Fragen ihren oder einen
nahen Standpunkt vertreten. Sie wollen ihre Meinung dort wiederfinden
und nicht einen konträre. Das Internet hat dazu beigetragen, daß
diese Tendenz noch verstärkt wurde, weil es beispielsweise die
Mögllichkeit von Foren geschaffen hat, in denen sich Gleichgesinnte
tummeln, anders Gesinnte dagegen als unerwünschte Eindringlinge
erkannt und schnell und geräuschlos ausgeschlossen werden können.
Das ist der eine Aspekt. Der andere, daß die Medien in den Händen
weniger Machtgruppierungen liegen. Und auch, daß sich Redaktionen und
Redakteure immer häufiger gemeinsamer Quellen bedienen, was die
Unterschiede der Nachrichten und Meinungen verwässert.
> Es fängt ja schon bei der Wortwahl an. Ein Kampfeinsatz kann auch
> eine Verteidigung, oder ein Angriff sein - je nach Perspektive.
Oder ein Luftschlag. Mit - leider - eventuellen Kollateralschäden.
Aber es fängt noch eher an, nämlich bereits bei der Themenwahl.
> Eine
> Besetzung auch eine Befreiung. Also ohne klares Wertebild wird man
> dann nicht schlau draus. Ich glaube auch dass das der Grund ist,
> warum Politik seit einiger Zeit so auffällig oft von "unseren Werten"
> spricht.
Naja, der Vorwurf bleibt beileibe nicht auf die Politiker beschränkt.
Solche Äußerungen findest Du zuhauf in jedem Forum. Es gibt viele
Bekehrer und Brainwasher, auch außerhalb der Politik. Der Kampf um
Meinungshoheit hat in unserer pluralistischen Welt noch an Bedeutung
gewonnen, wogegen viele Jahrhunderte lang in unseren Breiten nur eine
Meinung galt, und das war die klerikale.
Was für "Werte" gilt, gilt im übrigen auch für "Kultur".
> Das ist Brainwash, 1. Teil - aha, wir (also ich und du, also
> alle, also einheitlich, nein, nein, nicht der eine so, der andere so
> - denn dann ists ja kein "wir" mehr ...) haben offensichtlich
> gemeinsame Werte, die über Krieg und Frieden, Tod oder Leben, arm
> oder reich, etc. entscheiden - über die aber gar nicht diskutiert
> wird. So, und in diesem Kontext mach mal ne "objektive Nachricht" ...
Es gibt schon Werte, von denen man annehmen - hoffen - sollte, daß
sie die meisten uneingeschränkt teilen. Letztlich muß man immer dann
mißtrauisch sein, wenn die Vermutung besteht, daß dahinter Absichten
verschleiert werden sollen. Aber das gilt für jede Form der
Kommunikation und für jedes Medium.