SgtAwesome schrieb am 21. April 2010 13:45
> Nenn es von mir aus erschleichen von Leistungen, aber diese
> Übertreibungen wie "Raubkopie" widern mich einfach an, damit soll
> einfach nur die Schrecklichkeit dieses Verbrechens hochstilisiert
> werden.
Da isser wieder, der Patentanwalt.
Jemand hat's gemacht, ist in Vorleistung gegangen.
Ein anderer nutzt es ohne zu zahlen. Also hat er es geklaut.
Was ist daran so kompliziert, dass man sich auf begriffliche
Unterscheidungen zwischen Diebstahl, Raub, Unterschlagung etc.
einlassen muss?
> Wovon die Leute leben die das produzieren ist für das Beispiel was
> ich genannt habe komplett irrelevant, aber wahrscheinlich werden sie
> auch weiterhin von den Kunden leben.
Es ist für die Leute, die Spiele entwickeln, nicht irrelevant, wo das
Geld für ihren Lebensunterhalt herkommt. Wie viele Kunden wird es
denn noch geben, wenn sich deine Vorstellungen als maßgeblich
durchsetzen?
Bei den Rahmenbedingungen ist Spieleentwicklung wahrscheinlich kein
Geschäftsmodell mehr, dass irgendeine Bank vorfinanzieren wird.
(Ist es derzeit eh nicht, davon mal ab.)
Aber gut, das ist halt die gelebte Selektion des Marktes. Es gibt ja
noch WoW und F2P Browser-Games, viel Spaß damit...
Aber die haben einen eingebauten Onlinezwang, und wehe die Server
sind down - Woher es wohl kommt, dass diese Art Spiel keine
Kopierschutzprobleme haben?
> Wenn Du es schaffst in dem ICE auf magische Art und Weise einen extra
> Sitzplatz herbeizuzaubern könnte man das Beispiel sogar durchgehen
> lassen.
Auch wenn du dich in einen Zug stellst, wird dich der Schaffner
anzeigen, wenn er dich erwischt. Du erschleichst dir eine
Dienstleistung und es ist völlig unerheblich, ob du dir das Zugfahren
normalerweise leisten kannst oder nicht.
> Ich erinnere mich noch an Zeiten vor dem Internet wo nicht mal eben
> so ein Patch nachgereicht werden konnte. Komischerweise hat es da
> funktioniert.
Ja genau ... damals haben die Leut auch noch zu zweit in 3 Monaten
tolle Spiele programiert. Die waren sogar schon bunt, die Spiele,
Wahnsinn, nicht nur schwarz-weiß (oder gelb oder grün, je nach
Monitor)...
OK, das war jetzt bissl polemisch: Ja, du hast Recht, die Publisher
könnten sorgfältiger sein - hier greift der Markt, man spart sich
gern die Ausgaben und lässt die Kunden zappeln.
Rechtfertigt das Diebstahl? - Pardon: Unterschlagung? Ach nee:
Erschleichung von immateriellen Gütern? Oh, sorry: Kopieren von
virtuellen Dingen, die man sonst eh nicht kaufen würde? - Meines
Erachtens nicht.
Nicht kaufen und dementsprechend auch nicht Spielen wäre eigentlich
die logische Alternative. Aber dass wäre vielleicht ein bisschen viel
verlangt...
> Ach Reformen sind jetzt ausschließlich der Politik vorbehalten?
Verbraucherschutz und Marktregulierung ist meines Wissens in D
gesetzlich geregelt - Wie willst du das ohne Politik ändern?
Die Alternative habe ich genannt: Kaufverhalten. Und Klauverhalten.
> Verbraucherschutz ist Verbraucherschutz. Solange das Gut nicht
> verboten ist mit dem gehandelt wird sehe ich keinen Grund Spiele
> anders zu behandeln als jedes andere Gut auch.
Wenn du aber spezielle Regelungen in Bezug auf Spiele willst, kommst
du ohne politische Lobby nicht aus. Und die Politiker werden dir was
husten, weil die Branche zu blöd ist, sich selbst aus der
Schmuddelecke zu manövrieren...
> Aha, und deswegen kosten Titel die exklusiv auf einer Plattform
> laufen auch das selbe wie plattformübergreifende Spiele.
Die Verkaufspreise für Konsolenspiele werden von den
Konsolenherstellern weitgehend vorgegeben. Nur auf dem PC ist die
Preisgestaltung frei.
> Du vergleichst schon wieder materielle Güter mit immatriellen Gütern
> was einfach nicht funktioniert.
> Was die "Kopier-Spezialisten" als Argument nehmen weiß ich nicht, ich
> kenne keine, noch habe ich Statements diesbezüglich irgendwo in Foren
> gelesen. Keine Ahnung woher Du die Information hast.
Immaterielle Güter, materielle Güter... damit sagst du doch unter dem
Strich, wer immaterielle Güter produziert, muss halt damit leben,
beklaut zu werden.
Fein ist ja auch ne Position.
Und für eine gewisse Zeit standen Aufwand und Ertrag der Herstellung
von Computerspielen auch in einem solchen Verhältnis zu einander,
dass Kopierschutz kein Thema war. Aber wenn du nicht nur das x-te
World of Goo, den y-ten HL Mod und den z-ten Bejewelled Klon spielen
willst, geht das heute nicht mehr.
Die von dir zitierten steigenden Umsätze entfallen zum größten Teil
auf ein paar ganz wenige Titel, alle anderen Entwickler schauen mehr
oder weniger tief in die Röhre und sind froh, ihre Kosten zu decken.
Und diesen Studios macht man es durch "Raub"-Kopien nicht leichter.
Wenn die Leute wenigstens sagen würden: Ich klau, weil's einfach geht
und die Gefahr erwischt zu werden gering ist. Aber nein, man muss ja
noch Robin Hood spielen.
"Der Publisher zwingt mich, mit dem Kopierschutz im Anschlag steht er
hinter mir, wenn ich den Donkey anschmeiße... "
Sorry, das ist einfach Heuchelei.
> Nenn es von mir aus erschleichen von Leistungen, aber diese
> Übertreibungen wie "Raubkopie" widern mich einfach an, damit soll
> einfach nur die Schrecklichkeit dieses Verbrechens hochstilisiert
> werden.
Da isser wieder, der Patentanwalt.
Jemand hat's gemacht, ist in Vorleistung gegangen.
Ein anderer nutzt es ohne zu zahlen. Also hat er es geklaut.
Was ist daran so kompliziert, dass man sich auf begriffliche
Unterscheidungen zwischen Diebstahl, Raub, Unterschlagung etc.
einlassen muss?
> Wovon die Leute leben die das produzieren ist für das Beispiel was
> ich genannt habe komplett irrelevant, aber wahrscheinlich werden sie
> auch weiterhin von den Kunden leben.
Es ist für die Leute, die Spiele entwickeln, nicht irrelevant, wo das
Geld für ihren Lebensunterhalt herkommt. Wie viele Kunden wird es
denn noch geben, wenn sich deine Vorstellungen als maßgeblich
durchsetzen?
Bei den Rahmenbedingungen ist Spieleentwicklung wahrscheinlich kein
Geschäftsmodell mehr, dass irgendeine Bank vorfinanzieren wird.
(Ist es derzeit eh nicht, davon mal ab.)
Aber gut, das ist halt die gelebte Selektion des Marktes. Es gibt ja
noch WoW und F2P Browser-Games, viel Spaß damit...
Aber die haben einen eingebauten Onlinezwang, und wehe die Server
sind down - Woher es wohl kommt, dass diese Art Spiel keine
Kopierschutzprobleme haben?
> Wenn Du es schaffst in dem ICE auf magische Art und Weise einen extra
> Sitzplatz herbeizuzaubern könnte man das Beispiel sogar durchgehen
> lassen.
Auch wenn du dich in einen Zug stellst, wird dich der Schaffner
anzeigen, wenn er dich erwischt. Du erschleichst dir eine
Dienstleistung und es ist völlig unerheblich, ob du dir das Zugfahren
normalerweise leisten kannst oder nicht.
> Ich erinnere mich noch an Zeiten vor dem Internet wo nicht mal eben
> so ein Patch nachgereicht werden konnte. Komischerweise hat es da
> funktioniert.
Ja genau ... damals haben die Leut auch noch zu zweit in 3 Monaten
tolle Spiele programiert. Die waren sogar schon bunt, die Spiele,
Wahnsinn, nicht nur schwarz-weiß (oder gelb oder grün, je nach
Monitor)...
OK, das war jetzt bissl polemisch: Ja, du hast Recht, die Publisher
könnten sorgfältiger sein - hier greift der Markt, man spart sich
gern die Ausgaben und lässt die Kunden zappeln.
Rechtfertigt das Diebstahl? - Pardon: Unterschlagung? Ach nee:
Erschleichung von immateriellen Gütern? Oh, sorry: Kopieren von
virtuellen Dingen, die man sonst eh nicht kaufen würde? - Meines
Erachtens nicht.
Nicht kaufen und dementsprechend auch nicht Spielen wäre eigentlich
die logische Alternative. Aber dass wäre vielleicht ein bisschen viel
verlangt...
> Ach Reformen sind jetzt ausschließlich der Politik vorbehalten?
Verbraucherschutz und Marktregulierung ist meines Wissens in D
gesetzlich geregelt - Wie willst du das ohne Politik ändern?
Die Alternative habe ich genannt: Kaufverhalten. Und Klauverhalten.
> Verbraucherschutz ist Verbraucherschutz. Solange das Gut nicht
> verboten ist mit dem gehandelt wird sehe ich keinen Grund Spiele
> anders zu behandeln als jedes andere Gut auch.
Wenn du aber spezielle Regelungen in Bezug auf Spiele willst, kommst
du ohne politische Lobby nicht aus. Und die Politiker werden dir was
husten, weil die Branche zu blöd ist, sich selbst aus der
Schmuddelecke zu manövrieren...
> Aha, und deswegen kosten Titel die exklusiv auf einer Plattform
> laufen auch das selbe wie plattformübergreifende Spiele.
Die Verkaufspreise für Konsolenspiele werden von den
Konsolenherstellern weitgehend vorgegeben. Nur auf dem PC ist die
Preisgestaltung frei.
> Du vergleichst schon wieder materielle Güter mit immatriellen Gütern
> was einfach nicht funktioniert.
> Was die "Kopier-Spezialisten" als Argument nehmen weiß ich nicht, ich
> kenne keine, noch habe ich Statements diesbezüglich irgendwo in Foren
> gelesen. Keine Ahnung woher Du die Information hast.
Immaterielle Güter, materielle Güter... damit sagst du doch unter dem
Strich, wer immaterielle Güter produziert, muss halt damit leben,
beklaut zu werden.
Fein ist ja auch ne Position.
Und für eine gewisse Zeit standen Aufwand und Ertrag der Herstellung
von Computerspielen auch in einem solchen Verhältnis zu einander,
dass Kopierschutz kein Thema war. Aber wenn du nicht nur das x-te
World of Goo, den y-ten HL Mod und den z-ten Bejewelled Klon spielen
willst, geht das heute nicht mehr.
Die von dir zitierten steigenden Umsätze entfallen zum größten Teil
auf ein paar ganz wenige Titel, alle anderen Entwickler schauen mehr
oder weniger tief in die Röhre und sind froh, ihre Kosten zu decken.
Und diesen Studios macht man es durch "Raub"-Kopien nicht leichter.
Wenn die Leute wenigstens sagen würden: Ich klau, weil's einfach geht
und die Gefahr erwischt zu werden gering ist. Aber nein, man muss ja
noch Robin Hood spielen.
"Der Publisher zwingt mich, mit dem Kopierschutz im Anschlag steht er
hinter mir, wenn ich den Donkey anschmeiße... "
Sorry, das ist einfach Heuchelei.