Schon seit einiger Zeit verändert sich der Journalismus. Er wandelt sich von der Berichterstattung zur Meinungsmache. Wo früher noch neutrale Informationen eingestreut waren (beileibe auch nicht vollständig oder auch nur ausgewogen) und die Leitartikel klar abgegrenzt, hat sich inzwischen die Meinungsformung verselbständigt. Fakten werden nur noch in homöopathischer Dosierung gebracht, aber erst nachdem sie von allen das Narrativ störenden Fakten bereinigt wurden. Der verbleibende Rest wird in ein Narrativ und Framing eingebettet.
So richtig angefangen hatte das in der 911-Angelegenheit, dann über die Nahost-Angelegenheit hin zur Banken-Angelegenheit, ging dann weiter über die Migrations-Angelegenheit und die Corona-Angelegenheit bis hin zur Donbass-Angelegenheit.
Artikel werden thematisch gruppiert, mit gefühlserzeugenden Bildern versehen, mit kreativen Erlebnisgeschichten (Hallo Relotius) angereichert, mit Meinungsappellen flankiert und von einseitigen Darstellungen garniert. Ergänzt mit viel „Einordnung“ und natürlich „was sie jetzt wissen müssen“ (als ob das ein Redakteur zu entscheiden hätte).
Es ist klar, dass man da Personen mit einer eigenen womöglich abweichenden Meinung oder gar einer aufklärerischen Agenda nicht brauchen kann. Die werden schlicht deplatformed. Der Nachwuchs mit Hypothek ist ohnehin stramm auf Linie. Nur ein paar Fastrentner stören noch. Aber nicht mehr lange.