gsxr1000 schrieb am 24.02.2022 06:31:
Mir fällt dazu Martin Niemöllers Gedicht "Sagte ich nichts" ein.
Irgendwann wird auch der letzte Linke sagen.
"Dann holten Sie mich und es war zu spät, um noch etwas zu sagen".
Zum wiederholten Male: Das was sich heute in den etablierten Parteien links nennt ist das Gegenteil davon.
Das linke emanzipatorische Denken wurde 1990 beerdigt und existiert nur noch in dissidenter unterdrückter Form.
Seitdem wurde ein scheinlinker Ersatz erzeugt, der im Kern aus rechten Gedanken des Ausgrenzens und Anpassens an die Machtgegebenheiten besteht.
Der Hauptunterschied dieser Scheinlinken zum echten emanzipatorischen Linkssein ist aber die Hyaltung zum real existierenden Katastrophen-Kapitalismus. Diesen abzulehnen und nach besseren Mitteln der gesellschaftlichen Mittelallokation zu suchen zeichnet einen Linken aus. Sowie sich dem offenen Systemdialog niemals zu verschließen.
Das Gegenteil zeichnet die heutigen Anscheinslinken aus. Sie sind grenzenlos dem Kapitalismus affirmiert, schlucken jede Kap. Kröte und schließen Andersdenkende nach alter konservativer Manier aus jedem Dialog aus.
Diese neuen Biedermeier sind so wenig links wie Bill Gates oder Soros.
Die aber freuen sich ein Loch in den Bauch, wie sie den ideologischen Konflikt dadurch gewinnen, dass sie einfach beide Seiten mit ihren eigenen Narrativen überformen.
Ganz wie im Buch 1984, wo die öffentlich dem Hass der Menschen ausgesetzte Opposition sich als Honeypot des Systems erweist um Unangepasste leichter zu identifizieren. Im totalen Kapitalismus gibt es Opposition nur noch als systemimmanente Komponente, die vor allem der Kenntlichmachung von Abweichlern oder der systemkonformen Verführung zur Diffamierung der Abweichler dienen.
Es ist perfide und fern jeder Menschlichkeit. Kein Wunder, dass die neuen Leitfiguren genetisch Veränderte oder gleich komplett künstliche Maschinenwesen sind. Der normale biologische Mensch ist den Bedürfnissen des neuen Informations- Kap. einfach nicht mehr angemessen.
Und die Menschen wurden von den Medien der letzten 25 Jahre dermaßen in Geiselhaft genommen, dass sie dem auch noch begeistert zustimmen.
Ökokom - gleiche Teilhabe für alle