Suicido schrieb am 11.07.2022 14:23:
Das heißt, man wird sich bemühen, dass das Angebot immer unterhalb der Nachfrage liegt, womit die Abnahme-Preise beim Endverbraucher exorbitant hoch gehalten werden können,
Wer ist "man"? Also welche Gruppe von Menschen mit welchen Interessen sind das?
Hinweis: Genauso können sich die inhomogenen Gruppen von Nachfragern "bemühen" durch eine gezielte Reduktion von bestimmten Produkten die Nachfrage und somit die Preise zu drücken. Das geht genauso gut, wie das Bemühen auf Anbieterseite durch Verknappung die Preise oben zu halten. Die Frag ist nur, ob sich die Summe der Nachfrager/Anbieter soweit selbst organisieren können, um diese ihre Interessen auch umsetzen zu können.
Und so etwas funktioniert idR nur im Oligopol bzw. im Kartell.
Jedes Oligopol bzw. Kartell benötigt staatlichen Rückhalt, sonst funktioniert es nicht.
Abschließend: Die Verbraucher sind in der Summe derzeit gar nicht in der Lage die Nachfrage so weit senken zu können, wie es für einen Preisrückgang erforderlich wäre.
Doch, die sind dazu in der Lage und das gar nichtmal so schlecht. Was die Nachfrager in der Summe aber nicht so gut können wie die Summe der Anbieter: sich untereiander und selbstorganisierend (!) soweit abzusprechen, dass sie effizient ihre Interessen durchsetzen können. Auch weil eine Vielzahl von Nachfragern "schwerer interessensmässig unter einen Hut zu bringen sind" als einige wenige Anbieter mit eher homogenen Interessenslagen.
Die Art wie sich Nachfrager und Anbieter untereinander organisieren (können/wollen/dürfen/...) unterliegt verschiedenen Machtstrukturen und Organisationspunkten und das kann als Folge dann Asymmetrien im Kräfteverhältnis und Verzerrungen bei der Preisbildung ergeben. Das ist kein Punkt der die universelle Relation der Preisbildung durch Angebot und Nachfrage in Frage stellt.