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  • Porcupine17

mehr als 1000 Beiträge seit 14.07.2012

Re: Es kam ja bereits die Frage auf "wie machen die Russen das"?

Artur_B schrieb am 03.01.2019 10:08:

Ich denke mal, das russische Geheimnis ist höchst einfach: staatliche Stellen definieren gewisse Anforderungen und bezahlt wird, wenn genau das geliefert wird. Das ist schon alles.

Gemäß neoliberaler Ideologie ist das der Supergau: der Staat ist immer uneffizient und inkompetent. Es müssen Berater her von McKinsey und da beginnt dann die Vetternwirtschaft. Die, die sich da tummeln, haben nicht das geringste Interesse daran, dass der Staat etwas Brauchbares bekommt. Es geht ihnen um Profitmaximierung der Vetternwirtschaft. Wenn etwas nicht funktioniert, ist das kein Beinbruch, sie wissen, dass der Staat immer nachschießen wird. Er will sich ja nicht blamieren.

Ich nenne das neoliberale Ausplünderung, die übrigens auch überall bei den zivilen Privatisierungen zu sehen ist. Sollte weit mehr thematisiert werden, insbesondere von der Linkspartei. Hier kann sie punkten.

Es kommt darauf an ob besagte staatliche Stellen wissen was sie tun bzw. fordern.

Aktuelles Beispiel: die F-35 in den USA. Da kam von den staatlichen Stellen die Anforderung einen Kampfflieger zu entwickeln der alle bestehenden Typen der Air Force, der Navy und der Marines ersetzen kann. Das Problem: um die von den Marines benutzen Harrier zu ersetzen muss die F-35 in die Aufzüge der in den 70ern gebauten Landungsschiffe der Tarawa-Klasse passen. Diese Abmessungen sorgen für gewaltige Einschränkungen dessen was man einbauen kann und sowohl Air-Force als auch Navy müssen nun mit diesen Einschränkungen leben und dementsprechend ein schlechteres Flugzeug haben als möglich wäre. Völliger Quatsch, aber alle Experten konnten die Politiker nicht von ihrem Traum abbringen eine Menge Geld zu sparen in dem man nur einen einzigen Jäger benutzt.

Nicht das die Idee mit möglichst wenigen unterschiedlichen Systemen Geld zu sparen an sich falsch ist. Sie ist hier nur zu extrem umgesetzt worden.

Ein anderes historisches Beispiel sind die japanischen Schlachtkreuzer der Kongo-Klasse: von einer britischen Werft gebaut waren sie die besten Schlachtkreuzer der Welt, weit besser als die zur gleichen Zeit für die Royal-Navy gebaute Lion-Klasse. Auf die Frage der britischen Admiralität wie das denn sein könne antworteten die Konstrukteure "die Japaner gaben uns halt freie Hand statt unsinniger Vorgaben". Das vierte Schiff der Lion-Klasse wurde als Konsequenz gestrichen und als modifizierte Kopie der Kongo gebaut

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.01.2019 16:37).

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