Die Analysen der Fundamentalopposition gehen aus von einer Stärke der Etablierten: Wie Bernays-mässig raffiniert ihre Propaganda! Wie überwältigend die Macht ihres Medienmonopols! usw
Und dann gibt es doch diese Zweidrittemehrheiten gegen grundlegende Regierungsprogramme.
Mit der Stärke kann es nicht so weit her sein.
Wohl aber rmit der SCHWÄCHE der Opposition.
Das demokratische Prozedere reicht gerade eben für das Zustandebringen von Voten, Willensbekundungen, die man abzählen kann (sei es in Wahlen, Umfragen, Unterschriftenlisten, Demonstrations-Teilnehmerzahlen); der Ort, wo der Wille gebildet wird, ist das Hineinsenden vervielfältigter Botschaften in eine demokratische Öffentlichkeit. Was zwischen den beiden Sorten von Praxis stattfindet, ist unkontrolliert und vor allem: unkoordiniert.
Im Privaten, Nicht-Öffentlichen ist dies der Ort, wo GESPRÄCHE, Dialoge stattfinden.
Das zu lösende Rätsel ist: Wie können Gespräche auf geselslchaftlicher Stufenleiter stattfinden? Nicht in der GESAMTEN Bevölkerung; die wird und will und kann sich (leider; das ist ein weiterer monströser Mangel - als gäbe es nicht schon genug!) nicht beteiligen. Aber... 10-20%. Die würden reichen, um auch den politischen Prozess zu bestimmen - wenn sie koordiniert sind, und in sich verständigt.
Das, was im Dialog gebildet wird, sind nicht Voten, sondern Begriffe, Urteile, Hypothesen - also einheitliche Begründungs-Grundlagen für mögliche Voten.
Dialog heisst, anders als in der demokratsichen Öffentlichkeit, wird das Begründungs-bezogene Material nicht einfach weggesendet - sondern es kommt etwas zurück, und zwar auf derselben Ebene. (Ein winziges Fragment dieses Prozesses sind die Leserbrief- und Kommentarspalten der MSM.) - Neu wäre, dass dieses Hin und Her vorwärtsgetrieben wird bis zur Einigung/Verständigung, und jederzeit in Bereitschaft bleibt, auf neue Gesichtspunkte und Einwände zu reagieren, also den erreichten Standpunkt zu überprüfen und abzuändern.
Das Gespräch kann stattfinden in kleinen Gruppen von 5 oder 6 Personen; die ihrerseits jede eine neue solche Gruppe bildet mit dem in ihrer Ausgangsgruppe erreichten (vorläufig hinreichend erscheinenden) Argumentationsstand. Die Aneghörigen der neuen Gruppe verfahren genauso, halten aber Kontak tutereinander und mit ihren "Stiftern". So ist Durchgängigkeit gewahrt (man kann Rückbindungsschleifen zur Beschleunigung des "Rückwärts"-Durchlaufens von Argumenten einbauen.)
Der so, nämlich "zivilgesellschaftlich" verfasste Teil der Gesamtbevölkerung (dem sich jederzeit weitere Einzelne anschliessen können) kann, wenn er lokal oder überregional hinreichend gross ist, eigene Direktkandidaten zu Wahlen aufstellen, die entsprechend in der Öffentlichkeit unterstützt werden.
Es liegt nahe, das Thema Krieg als erste von einer solchen Bewegung zu lösende Aufgabe anzusehen - es ist (bei aller Komplexität im Detail) einfach genug strukturiert, und zugleich existenziell drängend, damit sich die Struktur darüber bildet.
Wenn die zivilgeselslchaftliche Struktur aufgebaut und ihre ersten Bewährungsproben bestanden hat, kann sie sich schwierigeren Aufgaben zuwenden. Etwa dem Thema "Wirtschaft". Und noch später dem Thema "Naturzerstörung und Technologie".