Ansicht umschalten
Avatar von DerWoDa
  • DerWoDa

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2013

Re: Deutsch ist, wer deutsche Vorfahren hat...

Ist De Maiziere Deutscher? Ist Götz Ali Deutscher? Ist Helene Fischer Deutsche?

Da kann ich nicht mitgehen. Neben der banalen Frage, ob ein Elternteil reicht um diese Definition zu erfüllen, ist es darüber hinaus v.a. eine Herzens- und Kopfsache. Ich kenne so viele, die selbst ohne deutschen Elternteil UND ohne deutschen Pass deutlichst deutsche Tugenden Leben und zu diesem Land und dessen Gesellschaft stehen, dass es bezeichnend ist.

Ich sage: Wenn man die Augen schließt und sich mit jemandem unterhält, ohne dass man sagen kann, ob der-/oder diejenige deutsche Eltern hat, dann ist er/sie Deutscher.

Ein deutscher Charakter ist nicht von der Hautfarbe abhängig, sondern entwickelt sich durch das offene Annehmen der hiesigen Werte. Wenn die Eltern dies fördern und das Umfeld es hergibt, wird man hier zum Deutschen und deutsch sein zum Selbstverständnis.

Die Frage ist eher, WER beurteilen kann, "wie gut" jmd deutsche Tugenden lebt und was deutsche Tugenden sind. Die klassischen dt. Tugenden werden heute allerdings so wenig gelebt, dass dies die meisten gar nicht können und es stellt sich heraus: WER WILL kann diese Tugenden viel intensiver Leben, als die meisten es für möglich halten. Es ist dabei oft so, dass die Kinder von Einwanderern sich auch nicht so schämen auf diese Tugenden stolz zu sein.

Leider ist die Einwanderungs- und IntegrationsPOLITIK in DE eine mittlere Katastrophe.

Die Gastarbeiter der 60er, die man NICHT integrieren MUSSTE, weil man dachte die gehen wieder.

Die Asylbewerber in den 90ern/00er-Jahren, welche man in das Bewerberheim auf dem Land, fernab der Zivilisation gesteckt hat, die man NICHT integrieren MUSSTE, weil man dachte die gehen wieder.

Die Russlanddeutschen, die man in eigene Stadtviertel gesteckt hat, denen man gezeigt hat: So richtig gehört ihr nicht dazu.

Auch die letzten 10 Jahre bilden da keine Ausnahme. Die Leute werden mehrheitlich bleiben.

Der wesentliche Unterschied ist, dass die letzten 10 Jahre eher Singles gekommen sind, zudem überdurschnittlich jung.

Ich war 2015 auch nicht begeistert, weil ich im Wesentlichen damit gerechnet habe, dass nach dem Teddybärtsunami, nichts anderes passieren wird, als in der Vergangenheit. Wenn man es gut machen würde, müssten in jedem Freundeskreis von 10 Menschen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren statistisch gesehen mindestens ein, eher 2 Einwanderer sein, die nach 2015 gekommen sind.

Das Hauptproblem ist immer die Segregation.

Gruß
DWD

Bewerten
- +
Ansicht umschalten